Sparkassen-Chef Markus Schmid ist zuversichtlich, dass sie die Corona-Pandemie gut überstehen werden.Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Finanzen: Vorstandsvorsitzender Markus Schmid stellt dem Kreistag die Ergebnisse für das Jahr 2019 vor

Corona schwebt wie ein Damoklesschwert über der Wirtschaft. Markus Schmid, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Zollernalb, zeigt sich allerdings bei seinem Jahresbericht dennoch optimistisch – auch, weil das Jahr 2019 insgesamt gut gelaufen ist.

Bitz. "Viele von Ihnen wird wohl eher das laufende Jahr unter Corona interessieren, trotzdem kommen wir zunächst einmal zum Jahresabschluss 2019", sagte Schmid in der Kreistagssitzung. "Im Nachgang muss man sagen, unter den Bedingungen, die wir derzeit kennen, war es ein gutes Jahr – auch damals schon unter schwierigen Bedingungen." Gemeint ist die andauernde Niedrigzinsphase, die der Sparkasse nach wie vor an die Substanz gehe.

Die Kreditvergabe an die Kunden ist im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: Von etwas mehr als 2 auf 2,1 Milliarden Euro. Das ist eine Steigerung von 4,7 Prozent und entspricht einer täglichen Kreditvergabe von 1,6 Millionen Euro, betont Schmid. Insgesamt wurden 241 Millionen Euro an Wohnbaukrediten vergeben – der höchste Wert in den vergangenen fünf Jahren und eine klare Steigerung zu den 218 Millionen Euro im Jahr 2018. Auch das Geldvermögen der Kunden ist im Vergleich zum Vorjahr erneut angewachsen: Von rund 3,5 auf etwas mehr als 3,6 Milliarden Euro, ein Plus von 5,3 Prozent gegenüber 2018. Der Jahresüberschuss liegt mit 4,2 Millionen Euro allerdings etwas niedriger als in den Vorjahren (2018: 4,3 Millionen, 2017: 4,7 Millionen).

Das Eigenkapital einschließlich Fonds für allgemeine Bankenrisiken beträgt 403 Millionen Euro. 2018 waren es 398 Millionen Euro. "Damit gehört die zu Sparkasse Zollernalb zu den eigenkapitalstärksten Sparkassen in Baden-Württemberg", so Schmid. Sein Fazit für das Jahr 2019: "Wir haben uns gut bis hervorragend geschlagen".

Soweit sieht also alles ganz gut aus für die Sparkasse Zollernalb. Doch was ist mit Corona? Während des Shutdowns habe man die Anzahl der Homeoffice-Arbeitsplätze ausgeweitet. Das sei im Bankgeschäft allerdings "nicht so trivial, weil die Datenverbindungen sehr sicher gestaltet werden müssen". Insgesamt haben sich drei Angestellte während der Pandemie infiziert, allerdings niemand davon im Betrieb selbst, sondern im Urlaub. Insgesamt 70 Personen mussten in der Folge in Quarantäne.

Doch wie wirkt sich die Krise auf das Bankgeschäft aus? "Um die Sparkasse Zollernalb müssen Sie sich keine Sorgen machen", beteuert Schmid. Bisher würden sie keinen Wertberichtigungsdruck spüren. Der Vorstandsvorsitzende macht aber deutlich, dass die weitere Entwicklung stark davon abhängen wird, ob das aktuelle Infektionsgeschehen einen erneuten Shutdown zur Folge hat. "Es gleicht einem Blindflug, kommt die große Welle oder kommt sie nicht?" Dennoch bleibt Schmid optimistisch: "Wirtschaftlich wird die Sparkasse Zollernalb die Corona-Krise gut überstehen."

In seinem Jahresbericht präsentiert Schmid außerdem aktuelle Trends. So wird die Digitalisierung immer wichtiger. "Außer der Beratung können Sie mittlerweile alles online machen." Das hätte zur Folge, dass die Nutzung der Filialen stetig abnehmen würde. "Eine Bank in fünf bis zehn Jahren wird erheblich weniger Mitarbeiter haben", skizziert Schmid die Entwicklung. Auch der Niedrigzins werde sicher zunehmen. Als weitere wichtige Entwicklung nennt Schmid das bargeldlose Zahlen. Apple Pay werde beispielsweise immer beliebter – vor allem in Zeiten von Corona, in denen Händler dazu auffordern, mit EC-Karte oder Smartphone zu bezahlen.