Klemens Jakob erläutert die Idee. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Regionalgenial Zollernalb erfährt mehr über Klemens Jakobs "OwnHome"

Balingen. Zum monatlichen offenen Treff des Vereins Regionalgenial Zollernalb hat sich ein Dutzend Interessierter getroffen. Klemens Jakob berichtete ihnen über seine Idee des autarken "OwnHome", das seinen Bewohnern mit eigener Kleinkläranlage, und Solarmodulen komplette Autonomie verleiht und dennoch nur eine Grundfläche von 18 Quadratemtern hat. "Das Konzept funktioniert", sagt Jakob, der seit fast zwei Jahren dieses Experiment lebt.  "Wir wissen doch eigentlich, dass der Lebensstil, den wir hier pflegen, nicht zukunftsfähig ist. Wir sollten nur soviel Fläche und Ressourcen für uns beanspruchen, wie wir wirklich brauchen."

Die Idee, wie das geht und ein gutes Leben in einem gemütlichen, selbst gebauten Haus möglich ist, möchte Jakob verbreiten: "Es gibt immer mehr Menschen, die sich Gedanken machen, ob unser stetig auf Wachstum ausgerichtetes Wirtschaftssystem ›alternativlos‹ ist. Diese Menschen wollen wir bei Regionalgenial vernetzen und gemeinsam Ideen entwickeln, wie es anders gehen kann. Vielleicht sogar erstmal bei uns selbst."

Dazu hat sich innerhalb des Vereins im November die Initiative "Solidarische Bauwirtschaft" gegründet. Darin können sich Mitglieder gegenseitig unterstützen, auf das Konzept des OwnHome zugreifen, Werkzeuge für einen Selbstbau ausleihen, Fachleute um Rat fragen oder sich zusammenfinden, um gemeinsame Wohnprojekte zu realisieren.

Jakob hat für sein OwnHome einen kompletten Bausatz entwickelt. Seine Entscheidung, dieses Wissen und seine Erfahrung einfach so weiterzugeben, gehört zum Gedanken der Solidarischen Bauwirtschaft. Und diesen Erfahrungsschatz zu nutzen ist sicher eine gute Entscheidung für alle Interessierten, denn einfach in den eigenen Garten bauen darf man ein OwnHome nicht: "Es bedeutet bürokratischen Aufwand und benötigt immer erst die Genehmigung der zuständigen Gemeinde", erklärt Jakob.

Das Abkoppeln von kommunalen Versorgungsleitungen muss genau untersucht und kritisch hinterfragt werden, wie die Diskussion im Wartesaal zeigte. Doch sind einige Kommunen schon jetzt bereit, Bauflächen für alternative Wohnprojekte auszuweisen. Dass darüber auch kontrovers diskutiert wird schade nichts, wie Klemens Jakob meint: "Denn wenn es Diskussionen gibt, machen sich viel mehr Leute eigene Gedanken."