Sara Stäbler betet beim Ordinationsgottesdienst am Altar. Fotos: Breisinger Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Ordination von Pfarrerin Sara Stäbler in der Stadtkirche / Katholische Theologin Zeugin bei Gelübde

Seit dem 1. April ist Sara Stäbler für den nach Haigerloch gewechselten Pfarrer Oliver Saia im Dienst des Evangelischen Dekanats Balingen. Im Rahmen eines feierlichen Ordinationsgottesdienstes wurde sie am Sonntag in der Stadtkirche von Dekan Beatus Widmann in ihr Amt eingeführt.

Balingen. "Ursprünglich war dieser Gottesdienst für den 19. April 2020 geplant, aber was ist schon ein Jahr Verspätung im Angesicht der Ewigkeit", sagte Widmann zu Beginn des Gottesdienstes. An die neue Pfarrerin gerichtet, hielt er fest: "Sie haben ab sofort eine besondere Verantwortung. Mit Ihrem Dienst wird ihnen ab heute die Verkündigung und die Verwaltung der Sakramente anvertraut. Wir stehen an ihrer Seite und heißen Sie auf das Herzlichste willkommen."

Ihre Ordinationslesung wählte Sara Stäbler aus einen Auszug aus dem Matthäus-Evangelium. Ordiniert wurde sie von Dekan Widmann mit Petrus 1, Vers 3: "Gelobt sei Gott, der Vater unseren Herren Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten" – 29 kompakte, prägnante, wesentliche und wichtige Worte, fand Widmann. "Wir sind mehr als nur Individuen, sondern sind angesprochen als Gemeinde der Gläubigen der Kirche", führte Widmann weiter aus.

"Es gibt aufgrund der großen Freiheit keinen schöneren, aber auch keinen schwierigeren Beruf als Pfarrer oder Pfarrerin", richtete der seit über 30 Jahre als Theologe tätige Dekan persönliche Worte an Stäbler. "Sie bringen reichlich Gutes mit und haben viel zu geben."

"Gerade in diesen Zeiten ist solch ein Ordinationsgottesdienst ein Hochfest, das mir sehr viel Hoffnung schenkt", hielt die neue Pfarrerin fest. Stäbler, die in einer Einführungsrede einen kurzen Einblick in ihren bisherigen Werdegang sagte zudem: "Mein Leben war ein Weg mit Höhen und Tiefen, ich ging durch Alles mit Gottes Segen."

In einem aufgrund der aktuellen Situation etwas kleinerem Rahmen nahm Widmann vor Zeugen von Stäbler ihr Ordinationsgelübde ab, ehe er ihr die Ordinationsurkunde überreichte und sie offiziell in ihr neues Amt einführte. Mit ihrer langjährige Freundin Christina Reich, die Stäbler bei einem Israel-Aufenthalt kennengelernt hatte, fungierte auch eine katholische Theologin als Zeugin des Gelübdes. "Schön, dass wir auch eine ökumenische Dimension in diesen Gottesdienst bekommen", bemerkte Dekan Beatus Widmann.