Die TSG Balingen hat sich in der zweiten Runde des wfv-Pokals in Reutlingen durchgesetzt. Am Ende wird es aber hektisch.
Ein Wiedersehen gab es für die TSG Balingen an der Kreuzeiche mit den ehemaligen Spielern Ivan Cabraja und Marco Gaiser. Am Ende wurde es beim 3:2-Erfolg des Regionalligisten noch hektisch, denn hüben wie drüben erregten zwei Szenen die Gemüter.
Erste Halbzeit
Sehr schnell zeichnet sich ab, wer der „Herr“ im Kreuzeichen-Haus ist. Und es sind nicht die Gastgeber. Zwar bemühen sich die Oberliga-Fußballer, mit dem klassenhöheren Gast, der in der ersten Runde in Empfingen gewonnen hatte, mitzuhalten, doch bis auf eine Szene nach zwei Minuten, als Kuengienda und Djermanovic versuchen, die TSG per Steckpass zu überwinden, und ein Getümmel fünf Minuten vor der Pause, als die Balinger Abwehr reihenweise nach einem Eckball vergeblich versuchen, den Ball zu klären, gelingt den Reutlingern nicht viel. Die erste Szene klärt der Balinger Kapitän Schmitz souverän, in der zweiten Szene steht kein SSV-Akteur richtig, um die TSG-Verwirrung auszunutzen. Dazwischen liegen aber dominate 40 TSG-Minuten. Die ersten gelungenen Torannäherungen von Walter Vegelin nach vier Minuten (geblockt) und Jan Ferdinand nach elf Minuten (Torhüter Piu klärt), finden noch nicht ihr Ziel, aber nach 18 Minuten ist es folgerichtig so weit: Lukas Ramser markiert einen Treffer der Marke „Traumtor“. Er zirkelt den Ball aus 16 Metern ins Toreck, nachdem er seinen Gegenspieler Nils Staiger per Körpertäuschung hat aussteigen lassen. Nach 35 Minuten sorgen die Gäste für scheinbar klare Verhältnisse: Matthias Schmitz gelingt „mit Köpfchen“ aus fünf Metern das 2:0, der Pausenstand.
Zweite Halbzeit
Die zweiten 45 Minuten beginnen, wie die ersten aufgehört haben. Die TSG hat alles im Griff, die Gastgeber versuchen dagegenzuhalten und stehen ein wenig offensiver als zuvor, ohne aber Gefahr zu entwickeln. Nach einem Reutlinger Doppelwechsel – Sanyang und Mayer kommen für den aus Hechingen stammenden Ex-Villinger Djermanovic und Gorgoglione – wird es wie aus dem Nichts spannend: Der gerade auf den Platz gekommene Samuel Mayer schlägt eine Ecke, die Denis Lübke am langen Pfosten findet. Zwar haben die Gäste durch Schmitz (69.) und Pedro Almeida Morais (72.) noch zwei Schuss-Chancen, doch das Anschlusstor verleiht den Gastgebern Flügeln, und sie drücken auf den Ausgleich. Dieser Drangphase macht Kaan Akkaya nach 84 Minuten zunächst ein Ende, als er ungehindert zum 1:3 einschießen kann. Doch kurz vor Ende der regulären Spielzeit schlägt Mayer aus 16 Metern zu – 2:3. Und tatsächlich bekommt der SSV noch die Chance zum Ausgleich, doch TSG-Goalie Marcel Binanzer klärt mit einer super Rettungstat. Auf der Gegenseite sorgt noch einmal für Aufregung, dass Laurin Curda knallhart angegangen, regelrecht abgeräumt wird, was vom Schiedsrichter, der Vorteil hatte laufen lassen, aber nicht geahndet wird. Die Hektik löst sich mit dem Schlusspfiff auf. Die TSG steht in der nächsten Runde und trifft dort auf den Sieger der Partie TSV Hirschau – SV Nehren.
Statistik
SSV Reutlingen: Enrico Alejandro Piu – Nils Staiger, Marvin Jäger, Denis Lübke (90.+3 Yannick Mario Sagert), Marco Gaiser (76. Andreas Schilowez), Jovan Djermanovic (59. Muhamed Sanyang), Riccardo Gorgoglione (59. Samuel Mayer), Onesi Kuengienda, Tom Patrick Schiffel, Ivan Cabraja, Luca Meixner.
TSG Balingen: Marcel Binanzer – Sascha Eisele, Laurin Curda, Luca Leon Kölsch (66. Adrian Müller), Tim Wöhrle, Leander Vochatzer, Kaan Akkaya, Walter Vegelin (62. Pedro Almeida Morais), Lukas Ramser (77. Jonas Vogler), Matthias Schmitz, Jan Ferdinand.
Tore: 0:1 Ramser (18.), 0:2 Schmitz (36.), 1:2 Lübke (60.), 1:3 Akkaya (84.), 2:3 Mayer (89.).
Schiedsrichter: Felix Prigan (Deizisau); Assistenten: Andreas Iby, Alexander Kurrle.
Zuschauer: 819.
Trainerstimmen
Albert Lennerth (SSV Reutlingen): »In der ersten Halbzeit haben uns die Lösungsmöglichkeiten gefehlt. Balingen hat taktisch sehr clever agiert.«
Martin Braun (TSG Balingen): »Wir haben über weite Strecken sehr ordentlich gespielt und verdient gewonnen.«