Die Bitte der Fans nach einem Selfie oder einem Autogramm erfüllen die Akteure von "Breakin’ Mozart" gerne. Foto: Stoll

"Breakin’ Mozart" begeistert jugendliches Publikum in der Stadthalle. Gelungene Aufführung.

Balingen - Ein begeistertes Publikum im großen Saal, aufgeregte Teenager im Foyer – das schaffte die vom Schwarzwälder Boten präsentierte Tanzshow "Breakin’ Mozart – Klassik meets Breakdance" in der Balinger Stadthalle.

2013 feierte die erfrischende Produktion Premiere, nun hatte sie es auch auf eine Balinger Bühne geschafft. "Breakin’ Mozart" lockte ein vornehmlich junges Publikum in die Stadthalle, das sich von der tänzerischen wie musikalischen Melange begeistert zeigte.

Der Berliner Opernregisseur und Dirigent Christoph Hagel und die Europa- und zweifachen Breakdance-Weltmeister der Dancefloor Destruction Crew aus dem bayerischen Schweinfurt hatten die Show entwickelt.

Hagel, der sonst am Flügel sitzt, musste an diesem Abend jedoch krankheitsbedingt passen. Die Klassikparts übernahm die Pianistin Eiko Okuno-Jürgens.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht Wolfgang Amadeus Mozart, dargestellt von Krzysztof Malicki, den ein Blitz ins 21. Jahrhundert katapultiert. Wenngleich ihm Kleidung und Tanzstil der Gruppe junger Männer und Frauen seltsam vorkommt, erkennt er doch schnell, dass es wie schon in seinen Opern nur um eins geht: Frauen.

Geschöpft wurde aus dem gesamten Werk Mozarts. Nicht immer waren die Originale auch direkt erkennbar, denn im Bauch spürbare Beats ließen die bearbeiteten Themen neu und frisch wirken.

Der Wechsel und das Zusammenspiel zwischen klassischen wie poppig-modernen Elementen fand sich auch im Tanz wieder. Ob nun Schritte aus Standardtänzen, Figuren aus dem Ballett oder typische Breakdance-Moves wie Freezes oder Spins – das Ensemble wusste ausdrucksvoll die Geschichte zu erzählen. Für den Tick Extrawürze sorgten Slapstick-Elemente.

Besondere Begeisterung rief jedoch der Part hervor, bei dem die Tänzer mit freien Oberkörpern ihre nahezu akrobatischen Moves vorführten: Die weiblichen Fans johlten und klatschten. Auf die Bühne zum Mittanzen traute sich dann letztlich doch keiner der Zuschauer, wie sie anfangs von Michael Lamprecht aufgefordert wurden.

Zahlreiche Teenager hatten es viel eiliger ins Foyer zu kommen, denn dort hatte das Ensemble seinen zweiten Auftritt des Abends. Klatschend hießen die Fans die Künstler willkommen und konnten es gar nicht abwarten, bis sich diese vor den Plakaten aufgestellt hatten. Ruckzuck waren sie umringt von Teenagern, die Poster und Programme signiert haben wollten. Am begehrtesten waren jedoch Selfies und Gruppenfotos als Erinnerung an diesen unterhaltsamen Abend.