Auch das Smartphone und der Computer können süchtig machen. Die Elternselbsthilfe hilft dabei, den Teufelskreis zu durchbrechen. Foto: Kalaene Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Alle zwei Wochen gibt’s Anlaufstelle für Eltern mit suchtkranken Kindern

Zollernalbkreis. Wenn Kinder süchtig werden, stehen die Eltern vor einem scheinbar unlösbaren Problem. Die Süchtigen verändern sich nach und nach, werden oft aggressiv und respektlos. Sie lassen sich nicht helfen und sehen nicht ein, dass sie Hilfe benötigen. Dadurch fühlen sich die Eltern oder Angehörigen machtlos, das Familienkonstrukt gerät ins Schwanken.

Unterstützung gibt es bei der Elternselbsthilfe Zollernalbkreis. Die vor einem guten Jahr gegründete Gruppe wird gut angenommen. Die Elternselbsthilfe für suchtgefährdete und suchtkranke Töchter und Söhne befasst sich mit den Problemen der Eltern, Angehörigen, Partner und Geschwisterkinder von suchtgefährdeten und Suchtkranken Personen.

Seit der Gründung der Elternselbsthilfe haben bereits 39 Eltern und Angehörige diese Gruppe aufgesucht. Der Großteil davon hat inzwischen gelernt, mit der Situation besser umzugehen, und konnte ihre Lebensqualität wieder ein Stück verbessern.

Der Bedarf im Zollernalbkreis ist sehr hoch. Das zeigt auch der telefonische Kontakt, bei dem schon 93 Menschen Rat gesucht haben.

Die Erfahrung zeigt: Häufig trauen sich die betroffenen Eltern aus Scham nicht, sich einer solchen Gruppe anzuschließen. Aber um bessere Chancen auf Veränderung zu haben, ist es unumgänglich, öfter zu den Gruppentreffen zu kommen. Denn die Gruppe bietet auch die Möglichkeit, an Seminaren mit professionellen Therapeuten zu Themen wie "Sucht in der Familie" teilzunehmen. Je häufiger Betroffene an Gruppentreffen teilnehmen, um so mehr gelingt es ihnen, die Situation zu verbessern. Oft kommt es vor, dass sich dann auch die Süchtigen helfen lassen und eine Langzeittherapie anstreben.

Im vergangenen Jahr konnte die Elternselbsthilfe viele Kontakte knüpfen und ist jetzt auch Mitglied in der Landesvereinigung und im Bundesverband für Elternkreise. Auch Partnerschaften zu weiteren Elternkreise oder Selbsthilfegruppen über den Zollernalbkreis hinaus sind zustandegekommen.

Auf kommunaler Ebene steht die Gruppe mit den Krankenkassen, dem Landratsamt und der Präventionsstelle sowie mit der Suchtberatungsstelle im ständigen Kontakt. Die häufigen Aufrufe der Homepage www. elternselbsthilfe-zak.de zeigt, dass das Interesse sehr hoch ist. Denn die Zahl der Besuche der Homepage hat sich Woche für Woche erhöht.

 Die Elternselbsthilfe Zollernalbkreis trifft sich 14-tägig immer montags um 20 Uhr in der Friedrichstraße 67 in Balingen. Das nächste Treffen ist am Montag, 15. Januar. Informationen gibt es bei Adalbert Gillmann, Grosselfingen, Telefon 07476/4 49 07 41.