Das Team der IBB-Stelle Balingen freut sich auf seine neue Aufgabe. Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder-Bote

Neue Informations-, Beratungs- und Beschwerdestelle für psychisch Kranke startet in der Schwanenstraße in Balingen.

Balingen - Als Lotsen durch das Hilfesystem verstehen sich die Mitarbeiter der neuen Informations-, Beratungs- und Beschwerdestelle (IBB) für Menschen mit psychischen Erkrankungen, die für den Zollernalbkreis zuständig ist und zum 1. April ihren Betrieb aufnimmt.

Auch der Zollernalbkreis ist nach Angaben von Dorothee Müllges, der Leiterin des Sozial- und Rechtsdezernats im Landratsamt, gehalten, entsprechend dem Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz eine solche IBB-Stelle einzurichten. Diese prüft Anregungen und Beschwerden von Betroffenen und deren Angehörigen und versucht dann, eine Lösung zu finden. Sie gibt auch Auskunft über Hilfs- und Unterstützungsangebote, leistet laut Müllges jedoch keine Rechtsberatung.

Das Besondere: Die IBB-Stellen sind mit Vertretern von Psychiatrie-Erfahrenen, Angehörigen und Personen mit entsprechendem beruflichen Hintergrund besetzt. Im Zollernalbkreis sind dies Heidrun Dreher, Uwe Hornscheidt, Sandra Kirrwald, Klaus Klimesch-Winker und Holger Weisser sowie der Patientenfürsprecher des Landkreises, Albrecht Foth, früher als Jurist mit der Unterbringung und Betreuung von Patienten befasst. Alle üben ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus und unterliegen der Schweigepflicht.

Untergebracht ist die IBB-Stelle in den Räumen des Gemeindepsychiatrischen Zentrums in der Schwanenstraße 19 in Balingen. Erste Sprechstunde ist am Dienstag, 4. April, von 16 bis 18 Uhr und von da an an jedem ersten und dritten Dienstag im Monat. Erreichbar ist die Stelle auch per Telefon, E-Mail und über die neu eingerichtete Internetseite, die Holger Weisser, IT-Spezialist und Angehöriger, gestaltet hat.

Die IBB-Mitarbeiter haben eine entsprechende Ausbildung absolviert. "Nicht mit Ratschlägen überfahren" wollen sie die Ratsuchenden, sondern ihnen erst einmal zuhören und "vermitteln, dass sie okay sind", so Kirrwald. Dann könne man versuchen, ihnen zu helfen, und trete ganz anders auf als die "Götter in Weiß", die Ärzte in der Psychiatrie. Foth verweist auf seine Erfahrungen als Patientenfürsprecher am Vinzenz-von-Paul-Hospital in Rottenmünster und im Kreis: Bei drei Vierteln aller Fälle sei eine einvernehmliche Lösung zwischen Patienten, Behörden und anderen Stellen gefunden worden.

Nicht immer sind alle sechs Mitarbeiter anwesend. Regel sei, dass je zwei von ihnen bei Gesprächen da seien. Termine sind auch außerhalb der normalen Sprechzeit und an anderen Orten möglich. Geplant sind künftig auch Sprechstunden in Albstadt und Hechingen.

Müllges und das IBB-Team sind erfreut, dass sich die Runde im Vergleich zu anderen Landkreisen relativ schnell zusammengefunden hat.

Weitere Informationen:

www.ibb-zollernalbkreis.de, kontakt@ibb-zollernalbkreis.de
 

Telefon 07433/1407979 (auch Anrufbeantworter)