Benefizkonzert in Heilig Geist: Elfriede und Friedrich Dold sowie Hubert Weinundbrot. Foto: Meinert Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Balinger Barockensemble bietet zur Finanzierung der Orgel von Heilig Geist musikalische Schätze

Musikalische Schätze sind beim Benefizkonzert des Balinger Barockensembles geboten gewesen. Bereits zum dritten Mal hat das Ensemble ein Benefizkonzert zur Finanzierung der neuen Orgel in der Balinger Heilig-Geist-Kirche veranstaltet.

Balingen. Das Barockensemble mit Elfriede Dold (Querflöte), Friedrich Dold (Cembalo und Blockflöte) sowie Hubert Weinundbrot (Fagott) hatte ein buntes Repertoire zusammengestellt, das neben Werken bekannter Komponisten wie Georg Philipp Telemann, Joseph Haydn und Joseph Bodin de Boismortier auch Kompositionen weniger bekannter Meister enthielt.

Den Auftakt machte die sechssätzige "Suite A-Dur" für Flöte und Basso Continuo von Louis de Caix d’Hervelois – einem Zeitgenossen Telemanns. Mal tänzerisch beschwingt, mal galant präsentierten sich die Sätze. Das Barockensemble, das seit mehr als 50 Jahren besteht, erfreute durch routiniertes Zusammenspiel, bei dem große Spielfreude zum Ausdruck kam. Humorvoll zeigte sich Friedrich Dold am Cembalo beim vierten Satz der Suite. Bei der "Musette" imitiert das Cembalo durch wiederholte Akkordarpeggien in der linken Hand den Bordunklang eines Dudelsacks, dem Dold einen verschmitzten Nachklang verlieh. Elfriede Dold brillierte an der Querflöte, die in der Komposition als führendes Soloinstrument besonders gefordert ist.

Es folgte die "Sonatine in a-moll" von Georg Philipp Telemann für Fagott und Cembalo. Hubert Weinundbrot gefiel mit seinem Fagott durch kantable Melodieführung und weiche Tonansprache. Besonders beim zweiten Satz – einem schwungvollen Allegro – zeigte er höchste Virtuosität und bewies bei den langen Läufen und Melodiephrasen eine perfekte Atemtechnik.

Elfriede Dold legte ein Flötensolo von Pierre Octave Ferroud ein. Das Werk des 1936 im Alter von 36 Jahren verstorbenen Komponisten erinnert an die Musik Claude Debussys und wurde von Elfriede Dold einfühlsam und mit abgestufter Dynamik gestaltet. In der "Fantasie Nr. 6 in g-moll" von Telemann brillierte Friedrich Dold als Solist am Cembalo und erzeugte vor allem im Mittelsatz durch sein weiches und leichtgängiges Legatospiel einen grazilen und eleganten Ausdruck, der eindrucksvoll zur virtuosen Klangfülle der Außensätze im Vivace kontrastierte.

Danach überraschte das Ensemble mit zwei weiteren reinen Bläserbesetzungen: Bei zwei Sätzen aus dem Duo in C-Dur für Flöte und Fagott von François Devienne erfreuten Elfriede Dold und Hubert Weinundbrot durch spielerische Virtuosität und Leichtigkeit; beim "Londoner Trio" von Joseph Haydn wechselte Friedrich Dold vom Cembalo zur Blockflöte. Das Werk, das im Original für zwei Querflöten und Cello geschrieben worden war, erklang in einer Einrichtung für Blockflöte, Querflöte und Fagott, die der Komposition einen besonderen Reiz verlieh. Hubert Weinundbrot imitierte gekonnt den klanglichen Duktus des Streichinstruments, und die unterschiedlichen Klangfarben der beiden Flöten schenkten der Interpretation besondere Transparenz.

Beim letzten Stück des Programms, der "Triosonate D-Dur" von Joseph Bodin de Boismortier für Querflöte, Fagott und Cembalo, präsentierte sich das Barockensemble wieder in seiner Ausgangsbesetzung. Auch dieses Werk bestach durch die wechselvolle Abwechslung von Imitation und kontrapunktischer Komposition, die von den drei erfahrenen Musikern meisterhaft in Szene gesetzt wurden.

Nach dem anhaltenden Applaus verabschiedete sich das Barockensemble mit einer Zugabe – dem langsamen Mittelsatz einer weiteren Triosonate Boismortiers, die das Publikum mit ruhigen und sanften Tönen nach einem mehr als einstündigen Konzert in den Abend entließ.