Darauf muss man erst einmal kommen: Mit ihrer Konstruktion einer Schmatzmaschine qualifizierten sich Sarah und Eva-Maria Rädle aus Balingen in Nagold für den Landeswettbewerb "Jugend forscht" in Stuttgart. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Eva-Maria und Sarah Rädle überzeugen mit origineller Maschine die "Jugend forscht"-Jury.

Balingen/Nagold - Hervorragend: Beim 15. Regionalwettbewerb "Jugend forscht" in Nagold haben die Schwestern Eva-Maria Rädle (19) und Sarah Rädle (17) aus Balingen den ersten Preis gewonnen und sich damit für den Landeswettbewerb qualifiziert, der im März in Stuttgart stattfindet.

Überzeugt haben die Schwestern die Jury mit ihrer "Schmatzmaschine" in der Kategorie Arbeitswelt. Die Idee dazu kam den beiden während eines Mittagessens in einem Restaurant.

Da fing ein Mann am Nebentisch laut hörbar zu schmatzen an. Zuerst fanden die Schwestern das peinlich, dann amüsierten sie sich über die Unmutsäußerungen der anderen Gäste und dachten, bevor die Nachspeise serviert wurde, darüber nach, welche Prozesse eigentlich beim Schmatzen im menschlichen Kiefer ablaufen und welche Rolle weitere Organe spielen könnten. #

Auf dem Heimweg war das immer noch Thema. Bis Sarah – sie besucht die elfte Klasse des Balinger Gymnasiums, ihre Lieblingsfächer sind Mathematik und Wirtschaftslehre – auf die Idee kam, eine Schmatzmaschine zu konstruieren und sich damit zum Regionalwettbewerb "Jugend forscht" in Nagold anzumelden. Ihre Schwester, die an der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd studiert, fand den Vorschlag prima. Und dann legten die Schwestern los.

Zuerst bauten sie anhand eines Skelettschädels ein Modell, das die Mechanismen des Schmatzens nachbildet. Der Kiefer bewegt sich mithilfe einer Abtastscheibe wie beim Kauen – und eine Zunge vermittelt bei den ausgeführten Bewegungen ein noch realistischeres Bild. Zum Schluss wurden noch die Speicheldrüsen eingebaut.

Die Jury war am gestrigen Freitag von der Konstruktion äußerst angetan und belohnte das Engagement mit einem Regionalpreis. Ihre originelle Maschine werden die beiden Balingerinnen also demnächst in der nächsten Wettbewerbsrunde erneut vorstellen.

Schüler der Längenfeldschule sind ebenfalls erfolgreich

Neben Eva-Maria und Sarah Rädle haben eine Vielzahl weiterer junger Forscher aus Balingen erfolgreich an den Regionalwettbewerben von "Jugend forscht" und "Schüler experimentieren" in Nagold teilgenommen.

Ebenfalls einen 1. Preis und damit Regionalsieg holten sich beim Wettbewerb "Schüler experimentieren" Miriam Renz (9 Jahre) und Eva Gmelin (8), Schüler der Längenfeldschule, gemeinsam für ihr Projekt "Die T-Shirt-Detektive" im Bereich Arbeitswelt. Auch sie werden ihr Projekt in der nächsten Wettbewerbsrunde vorstellen.

Einen 2. Preis bei "Schüler experimentieren" bekamen Leonie Scher (10) und Franka Wäschle (11, beide Gymnasium Balingen) für das Projekt "Wie bekommt man Kleber von verschiedenen Materialien weg". Ebenso einen 2. Preis geschafft haben bei "Schüler experimentieren" Ann-Sofie Scher (12) und Pauline Menge (11, beide Gymnasium Balingen) im Bereich Mathematik/Informatik für das Vorhaben "Euroscheine im Vergleich".

Einen 3. Preis holte Marvin Kaiser (17, Gymnasium Balingen) im Bereich Physik von "Jugend forscht" für Antworten auf die Frage "Kann man durch Stille seine Hörleistung verbessern?".

Anerkennungspreise von der IHK erhielten bei "Schüler experimentieren" Tim Jenter (10, Linus Gmelin (10 und Mark Stellwag (11, alle Gymnasium Balingen) für ihr Biologie-Projekt "T-Shirts färben mit Naturstoffen"; ebenso Linus Blochinger (11) und Bastian Hauser (10, beide Gymnasium Balingen) – sie gingen der Biologie-Frage nach: "Wie viele Körner stecken in einem Brot? Vom Urkorn bis zum heutigen Getreide". Ebenfalls einen Anerkennungspreis erhielt Charles Hahn (10, Realschule Frommern) im Bereich Physik von "Schüler experimentieren" für sein Projekt "Propellerschub von Modellpropellern".