Bisher Geräteschuppen der Stadtgärtnerei, künftig Quartierszentrum Spitalwiese: Das Generationennetz will spätestens 2019 den Umbau angehen. Foto: Ungureanu Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Generationennetz will ehemaliges Domizil der Stadtgärtnerei an der Spitalwiese umfunktionieren

Noch stehen Gerätschaften vom städtischen Bauhof drinnen. Aber bald soll der ehemalige Schuppen der Stadtgärtnerei unter der Regie des Balinger Generationennetzes zum Begegnungszentrum für das gesamte Quartier umgebaut werden.

Balingen. Peter Schwaibold, Helga Huber, Andrea Hildwein und Walter Baumann haben ihr Anliegen in der Sitzung des Verwaltungsausschusses am Dienstag vorgestellt – und der Ausschuss hat grünes Licht gegeben. Das Balinger Generationnennetz mit derzeit 180 Mitgliedern, das bereits mit Gemeinschaftsgarten, Repair-Café, Kaffee-Treffs, Theaterbesuchen und Fahrdiensten generationen- und quartiersübergreifende Angebote geschaffen hat, plant direkt daneben, wo derzeit noch die Gewächshäuser der Stadtgärtnerei stehen, ein neues Wohnprojekt: ein Atrium-Haus mit überdachtem Innenhof und 28 Wohneinheiten. Grobplanungen existieren, das Generationennetz hat das Vorkaufsrecht.

Der ehemalige Schuppen nebst städtischem Gelände wird an das Generationennetz kostenlos verpachtet, das Generationennetz hat auch für dieses Grundstück das Vorkaufsrecht. Die Wände seien solide, das Dach auch. Spätestens Anfang 2009 soll der Umbau zum Quartierszentrum beginnen; Wasser- und Stromanschlüsse könnten im Zuge der Erschließungsmaßnahmen für das neue Wohnprojekt gelegt werden.

"Es soll kein Vereinsheim werden", betonen Andrea Hildwein und Walter Baumann vom Generationennetz: "Das wäre unvorstellbar." Es solle vielmehr ein "Haus des Quartiers" sein, wo man sich treffen kann, "wo Menschen einander begegnen".

Dabei erinnern sie an die Nachbarschaft Neige, die regelmäßige Treffs im Johann-Tobias-Beck-Haus organisiert. Anders als dort müsse man hier nicht immer die Kirche um Erlaubnis fragen. Das Begegnungszentrum werde selbstverwaltet, "die Leute schaffen sich die Begegnungsstätte selbst".

Ziel sei es, nicht nur in dem daneben gelegenen Gemeinschaftsgarten zu gärtnern, sondern auch einen Ort zu haben, an dem man zusammenkommen könne mit Leuten aus dem Quartier, mit Familien mit Kindern.

Wichtig sei es, dass sich beim Umbau des ehemaligen Schuppens zum Begegnungszentrum jedermann einbringen könne mit den Möglichkeiten, die er habe. Kindergarten und Schule seien in der Nähe, Kooperationen seien denkbar: "Wir wollen die Veranstaltungen ins Quartier bringen, wir wollen, dass die Bevölkerung dieses Haus zu ihrem Haus macht", sagt Peter Schwaibold: "Wir sind nur die Vernetzer, wir erhoffen uns eine Graswurzelbewegung, etwas, das sich entwickelt."

Ein "offenes Angebot, wo möglichst viele mitmachen", stellen sich die Organisatoren vor. Etwas "nicht nur für Menschen, die genügend Geld haben, sondern auch für die am Rand der Gesellschaft". Man wolle "eine bunte Vielfalt" verwirklichen.

Und ja, willkommen seien längst nicht nur die Bewohner des neue Wohnprojekts oder die Nachbarn zwischen Hirschbergstraße und Spitalwiese. Das Begegnungszentrum stehe für jedermann offen und werde "gewiss nicht" für Hochzeiten und Geburtstagsfeiern vermietet.