Balinger Rockfestival gibt es seit zwei Jahrzehnten / Fans und Musiker beweisen: Christliche Musik ist feiertauglich
Von Saskia Scherer
Balingen. "There is no rock like our god", war auf den diesjährigen Balinger Rockfestival-T-Shirts zu lesen. Zum 20. Mal bewiesen Bands und Fans gemeinsam, dass christliche Musik sich bestens zum Feiern eignet.
Auf zwei Bühnen rockten die Musiker, mal laut, mal doch eher besinnlich. "Sag doch mal Dankeschön, die Welt ist wunderschön", forderten die Deutsch-Pop-Rocker von "warumLila", und die Fans fielen begeistert mit ein.
"Crushead" brachten die Menge mit ihren Hits zum Springen und Toben: "Praise the lord, god’s in the house, that’s a reason to jump" – "Lobt den Herrn, Gott ist im Haus, das ist ein Grund zum Hüpfen." Die Fans stimmten bei Liedern wie "God" oder "Behind the Curtain" mit ein und feuerten Drummer David lautstark an, als ihm ein Lied mal nicht so gut gefiel.
Gutes Wetter hatten die sechs Jungs von "Good Weather Forecast" mitgebracht. Auf der Akustikbühne wurden sie von Andreas "Boppi" Boppart auf dem Akkordeon begleitet und überzeugten mit ihrer Version von Michael Jacksons "Beat It". Die Band spielt derzeit Shows an Schulen. "Wir wollen Kinder erreichen", so Sänger Flo, "denn die wichtigste Botschaft der Welt ist die von Jesus."
Etwas lauter und härter wurde der Sound, als "Sacrety" die Bühne betraten. Den Titel ihres Lieds "Dance" machten sie zum Programm – und das Publikum auch. Headbangende Leute dominierten das Bild. "Give what you got" – "Gib, was du hast", forderten die Musiker und lockerten ihr Programm mit einer Metal-Version des Klassikers "Freestyler" von den Bomfunk MC‘s auf.
Die Pop-Punker von "Stellar Kart" aus Phoenix rockten die Halle mit einer Mischung aus eigenen Hits und Coversongs. "Life is good, eternal life is better – "Das Leben ist gut, ewiges Leben ist besser" sangen sie mit dem Publikum. Es gehe nicht um den Einzelnen, sondern darum, füreinander da und ein Teil von Gottes Familie zu sein, so Sänger Adam. Ansonsten standen noch Hits wie "Living On A Prayer", "A Whole New World" oder "Spirit in the Sky" auf dem Programm.
Bei letzterem sang "Fireflight"-Sängerin Dawn mit, die sich bereits mit ihrer Band für den Auftritt vorbereitete. Die Mitglieder ihrer Hardrock-Band aus Florida plauderten ein bisschen aus dem Nähkästchen, erzählten von ihren Aktivitäten neben der Musik und ihrer ersten Bekanntschaft mit schwäbischen Maultaschen.
LZ7 aus Manchester gaben von der ersten Sekunde an alles. Schon nach wenigen Minuten waren die Musiker durchgeschwitzt, aber das tat ihrer Euphorie keinen Abbruch: Sie feierten nur umso härter mit ihren Fans, und das ganze Publikum ließ sich mitreißen. Die Band, die eine Mischung aus HipHop, Rock und Dance spielt, konnte aber auch ganz ruhig und erzählte zum Song "Whoever Said" die Geschichte eines selbstmordgefährdetes Mädchen. Sie wollten ihren Fans Mut machen und rieten, sich nicht unterkriegen zu lassen.
Nach gut zehn Stunden voller Musik, christlichem Glauben und Zusammengehörigkeit fand das Festival ein Ende – ein rundum gelungener 20. Geburtstag.