Revolutionslieder auf traditionellen Instrumenten: Dudelsack-, Bock-, Hirtenhorn- und Schalmeispieler aus dem ganzen Land haben am Spielkurs in Dürrwangen teilgenommen. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Spielkurs: Dudelsack-, Bock-, Hirtenhorn- und Schalmeispieler im Haus der Volkskunst

Balingen-Dürrwangen. Lieder und Tänze aus der Frühzeit der Demokratiebewegung von 1848 hat es am Samstag im Haus der Volkskunst in Dürrwangen zu hören und zu sehen gegeben. Der Anlass: der 200. Geburtstag des 1848er-Revolutionärs Gottlieb Rau. Zu Gast: mehr als 50 Dudelsack-, Bock-, Hirtenhorn- und Schalmeispieler, die zum Spielkurs ins Haus der Volkskunst gekommen waren.

Nach dem Bürgerlied gab es ein Zwetschgenwasser in Erinnerung an den legendären "Zwetschgenfeldzug": Etwa 1000 Revolutionäre aus Rottweil und Balingen waren mit Gottlieb Rau gen Stuttgart marschiert. Der Feldzug endete an der Grenze zu Hohenzollern. Der Kummer sei, sagt man, in Zwetschgenschnaps ertränkt worden.

Das Zwetschgenwasser wurde in Gläsern mit dem Konterfei des Dürrwanger Revolutionärs serviert. Am Samstagnachmittag wurde den Kursteilnehmern auch der neu geschnittene und in Teilen nachgedrehte Streifen "Visionär der Freiheit – Gottlieb Rau" gezeigt.

Aus Hohenlohe, Biberach und Ludwigsburg, praktisch aus dem ganzen Land, waren die Teilnehmer zu einem dreitägigen Spielkurs nach Dürrwangen gekommen. Das Seminar konnte mit einigen hochkarätigen Referenten aufwarten: Hanns Seiz und Wilhelm Strauss waren für die Schalmeien zuständig.

Christine Kalbantner, Ingmar Seiwerth, Christoph Pelgen und Ludwig Bahmann kümmerten sich um die zahlreichen Dudelsackspieler und Sackpfeifenkurse. Auch für Anfänger gab es einen Kurs. Den Spielkurs für Albhörner leitete Eckhard Böhringer.

Es wurde viel musiziert, zum Teil bis in den frühen Morgen. "Es waren auch sehr viele junge Leute beim Spielkurs, und die feiern bekanntlich gerne lang", sagt Hausherr Manfred Stingel.

Bereits am Freitagabend hatte die Volkstanzmusik Frommern eine Kostprobe ihres Könnens gezeigt. Großes Lob gab es am Ende auch für die Gastgeber und die gute Versorgung und Verpflegung.