Da der Transport durchs Treppenhaus nicht mehr ging, musste die Feuerwehr helfen und den Patient mittels Drehleiter aus dem zweiten Obergeschoss herausholen. Foto: Hauser

Patient kann nicht mehr vom zweiten Obergeschoss durchs Treppenhaus zum Krankenwagen transportiert werden.

Balingen - Schonender medizinischer Transport – für die Balinger Feuerwehr ist solch ein Einsatz normalerweise ein Routineeinsatz. Doch am Montag hat er sich unerwartet kompliziert gestaltet.

Gegen 10 Uhr waren das DRK und der Notarzt zu einem Notfall in der Straße Vor dem Mühltor in Klein Venedig gerufen worden. Weil es dem Patienten nicht zuzumuten war, vom zweiten Obergeschoss zum wartenden Krankenwagen transportiert zu werden, wurde die Feuerwehr alarmiert. Diese sollte den Patienten mit der Drehleiter über den Balkon herabholen. War es für das große Fahrzeug schon nicht einfach, rückwärts von der Herrenmühlenstraße in das Sträßchen unten an der Eyach einzubiegen, bildeten die Poller die erste Hürde. Sie waren installiert worden, nachdem es immer wieder Klagen über unerlaubtes Parken gegeben hatte. Auf Bitte der Feuerwehr musste eine Anwohnerin mit einem Schlüssel aushelfen, um die Poller zu beseitigen.

Die Feuerwehr war danach zwar in der Lage, das Fahrzeug richtig zu positionieren. Doch die Drehleiter ließ sich dennoch nicht ausfahren – eine Eisenstele stand im Weg. Ein weiteres Fahrzeug musste angefordert werden, das die Stele mittels Seilwinde zur Seite bog. Dann erst ließ sich der "Schonende medizinische Transport" vornehmen.

Angesichts der Probleme wies ein Anwohner darauf hin, dass der Einsatz zum Glück nicht abends oder am Samstag notwendig war. Denn dann wäre die Zufahrt sicherlich von zahlreichen Autos zugeparkt und ein Durchkommen nicht möglich gewesen.

"Die Falschparker haben wir im Blick", teilt der Sprecher der Balinger Stadtverwaltung, Jürgen Luppold, zur unerfreulichen Situation in der Herrenmühlenstraße, wo nur einseitig geparkt werden dürfe, mit. Es werde ständig kontrolliert, und es würden auch Verwarnungen ausgesprochen. Zudem teilten Anwohner immer wieder mit, wenn Autos oder auch Baufahrzeuge nicht ordnungsgemäß abgestellt seien.

Die Poller hätten für die Feuerwehr eigentlich kein Problem darstellen dürfen, führt Luppold weiter aus. Diese habe einen Schlüssel, nur sei er nicht im Fahrzeug gewesen. Weil Ersatz da war, habe es auch keine Verzögerung gegeben: "Ansonsten wären die Poller einfach umgefahren worden."