Musik aus dem goldenen Zeitalter Spaniens präsentierte das Ensemble La Gallarda in der Balinger Heilig-Geist-Kirche in einem Benefizkonzert zugunsten der neuen Orgel. Foto: Tahir Foto: Schwarzwälder-Bote

Benefiz: Junges Ensemble La Gallarda konzertiert in der Heilig-Geist-Kirche / Musik und Gesang

Ein Benefizkonzert hat das junge Instrumental- und Vokalensemble La Gallarda in der Heilig-Geist-Kirche gegeben. Zuhörer waren zu einer Reise ins goldene Zeitalter Spaniens eingeladen.

Balingen. Für diesen Auftritt hatten die Musiker, die sich der Alten Musik und der historischen Aufführungspraxis verschrieben haben, ein reichhaltiges Instrumentarium mitgebracht: Clément Gester und Carla Escuredo setzten diverse Blockflöten von Sopran bis Bass ein, Miguel Bellas wechselte zwischen der Vihuela, einer Lautenart, und der Barockgitarre, Andrea Antonel zwischen der Laute und der Theorbe, einer Laute mit einem zweiten Wirbelkasten am verlängerten Hals. Bruno Hurtado spielte die Viola da Gamba, Soshi Nishimura die Violone und Markus Spätgens das Schlagzeug. Hinzu kamen die Sängerinnen Jelena Mirkov und Maria Martinez.

Den Auftakt des Programms bildeten zwei Stücke aus dem ausgehenden Mittelalter, die Jelena Mirkov mit glockenreiner Sopranstimme vortrug, begleitet von sanften Blockflöten- und Gambenklängen. Ein lebhaftes Instrumentalstück leitete zur Musik der Renaissance über, wie sie am Hof der spanischen Könige im 15. und 16. Jahrhundert üblich gewesen ist.

Mit offensichtlicher Spielfreude gestalteten Sängerinnen und Instrumentalisten Kompositionen humoristischen Inhalts, so das "Oy comamos y bevamos" ("Heute lasst uns essen und trinken und singen und feiern, denn morgen werden wir fasten"). Rhythmisch akzentuiert gaben sie die "Folias" ("Verrücktheiten") zum Besten, eine beliebte Tanzform des Barocks.

Wehmütige Melodien

Anrührend gestalteten die Sängerinnen melancholische Melodien, so das "Triste Espana". Wehmütig klangen die orientalisch geprägten Melodien der Sefardim, der Juden Spaniens, und Lieder, die das Ende der Maurenherrschaft in Spanien besingen.

Mit einem kecken Gesang und übermütigem Trommelwirbel wurde die Rückeroberung Granadas durch die Christen gefeiert. Mit einer Barock-Chacona des 17. Jahrhunderts klang das facettenreiche, farbige Programm aus. Nach kräftigem Applaus folgte eine temperamentvolle Zugabe.