Herüber geschwappt ist die Identitäre Bewegung aus Frankreich, zu den Feindbildern zählen unter anderem der Islam und Migranten. Ihre teils kruden Ideen beziehen sie auf den Mythos der Spartaner, die angeblich mit nur 300 Mann ein feindliches Heer in Schach hielten und damit das Abendland und die Demokratie gerettet haben sollen. Fiktion, entnommen aus einem Spielfilm. Die Historie lehrt anderes.
Deutschlandweit haben die Identitären, so Teidelbaum, schätzungsweise 500 Mitglieder. Und rechtsgerichtete Parteien wie die NPD springen auf den Zug der scheinbar hippen Identitären auf. Der Neonazi Martin Sellner aus Österreich leistete in Deutschland quasi Entwicklungshilfe, Pegida-Frontmann Lutz Bachmann lässt sich in T-Shirts abbilden, die er im "patriotischen" Shop gekauft hat. Dort wirbt eine Influencerin für "patriotische Mode". Die Identitären wissen sich zu vermarkten.
Teidelbaum sieht darin quasi eine Modernisierung der extremen Rechten, unterstützt auch von deutschnationalen Burschenschaften. Die Identitären fassen trotzdem kaum Fuß. 2016 marschierte eine eher nicht ernst zu nehmende Gruppe von gerade einmal zwölf Leuten mit Pappschildern vor dem Brandenburger Tor auf.
Neuerdings, so Teidelbaum, fungiere die "Bewegung" als Verein. Es gibt Dutzende Gruppen auf Facebook, die sozialen Medien werden rege genutzt.
Teidelbaum zeigte in seinem Vortrag auch das Foto von Hervé Rybarczyk: Der Punkmusiker wurde 2011 in Frankreich ermordet. Von Leuten, die in engem Kontakt zu den dortigen Identitären stehen.
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