Der Non-Food- und Getränkemarkt von Real auf Gehrn: Hier sollen nach den Planungen des Unternehmens im nächsten Jahr auch Lebensmittel angeboten werden. Foto: Maier

Ausschuss für Zusammenführung der beiden Standorte. Bedenken wegen zunehmenden Verkehrs.

Balingen - Der vom Handelsunternehmen Real in Balingen geplanten Zusammenführung der beiden derzeitigen Märkte unter ein gemeinsames Dach im Gewerbegebiet Gehrn steht nach Meinung der Mitglieder des Technischen Ausschusses wenig entgegen. In der Vorberatung am Mittwoch wurde dem Vorhaben mit großer Mehrheit grünes Licht gegeben. Auch der Endinger Ortschaftsrat befürwortet das Vorhaben. Über die Aufstellung des entsprechenden Bebauungsplans entscheidet der Gemeinderat in der Sitzung am 31. Januar.

Wie berichtet, muss Real den Standort an der Langen Straße 37 in Balingen und damit den Lebensmittelmarkt Ende Juni 2018 räumen; der Eigentümer Edeka plant dort nach dem Abriss des Gebäudes den Bau eines Neukaufs. Das Lebensmittelsortiment will Real schräg gegenüber an der Langen Straße 24 und damit am Standort des derzeitigen Non-Food- und Getränkemarkts unterbringen. Die Verkaufsfläche würde um rund 400 Quadratmeter erweitert, allerdings würde, so ist der Plan, im Rahmen des Umzugs des Lebensmittelangebots das Non-Food-Sortiment verkleinert.

Gewichtige Bedenken bestehen derzeit aufgrund der Regionalplanung: Laut Bebauungsplan ist der Verkauf von Lebensmitteln am jetzigen Non-Food- und Getränke-standort von Real auf Gehrn nicht zulässig. Das sei ein "schwieriges Thema", sagte Baudezernent Michael Wagner; mit dem Regionalverband sei man deswegen in laufenden Gesprächen. In der Gesamtbetrachtung stärke die von Real geplante Standortzusammenführung und die damit einhergehende Reduzierung des innenstadtrelevanten Non-Food-Sortiments den Handel in der City – genau das sei das Ziel der Balinger Einzelhandelskonzeption sowie auch des Regionalverbands. Der Regionalplan werde derzeit überarbeitet, so Wagner; was Real vorhabe, entspreche voraussichtlich dieser Fortschreibung.

Georg Seeg (SPD) meinte, ein neuer Lebensmittelmarkt in der Balinger City wäre ihm allemal lieber. Klaus Hahn (CDU) erinnerte daran, dass sich seine Fraktion schon länger für einen zusätzlichen Lebensmittler in der Innenstadt stark mache. Entsprechende Planungen auf dem Strasser-areal haben sich zuletzt zerschlagen. Peter Seifert (Grüne) meinte, dass die Planungen von Real und Edeka auf Gehrn das Zentrum Balingens für Lebensmittler unattraktiv mache. Dazu sagte Oberbürgermeister Helmut Reitemann, dass in der Innenstadt andere Handelskonzepte verfolgt würden als auf Gehrn.

Bedenken äußerte Georg Seeg zudem hinsichtlich des Verkehrs: Der "neue" Real und der neue Neukauf würden zusammen wohl noch mehr Käufer nach Gehrn locken – dabei seien die Straßen dort schon heute oft stark überlastet. Baudezernent Wagner meinte dazu, dass sich durch das Doppelvorhaben die Verkaufsfläche auf Gehrn nur geringfügig vergrößere; ein Verkehrschaos werde es deswegen wohl nicht geben.