Markt präsentiert sich nach zehnmonatigem Umbau in neuem Gewand. Modernisierung kostet Millionen. Mit Video
Balingen - Nach Krefeld und Braunschweig öffnet an diesem Donnerstag in Balingen die dritte Markthalle von Real deutschlandweit. Bereits am Abend vor dem erwarteten großen Kundenansturm feierten hunderte Gäste am Mittwoch den Umbau und den Neustart im Gewerbegebiet Gehrn.
Unter dem Dach des früheren Non-Food-Markts an der Langen Straße finden Kunden nun auch ein vielfältiges Angebot auch an Lebensmitteln. Marktleiterin ist Sabine Bechtold, die wie die Mehrzahl ihrer Kollegen bisher schon für Real in Balingen tätig war.
Als Vorbild für die Markthalle dienen Wochenmärkte. Real-Vorstandschef Patrick Müller-Sarmiento sagte, mit dem Konzept, das unter dem Motto "Das Gute leben" an den bisherigen Standorten sehr gut angenommen werde, wolle man zeigen, "wo die Reise im Handel hingeht": Im Mittelpunkt stehe die Ware.
Real reagiere auf gesellschaftliche Trends und versuche, selbst Entwicklungen zu befördern. Als Beispiele nannte Müller-Sarmiento im Lebensmittelbereich die Themen Regionalität und Saisonalität. Zahlreiche regionale und auch lokale Produkte wie etwa das Adlerbräu seien im Sortiment. Dazu kämen an den "Manufakturen des guten Geschmacks" viele selbst hergestellte Leckereien. Beratung durch die Mitarbeiter sei bei alldem im Lebensmittelbereich wichtiger denn je, so Müller-Sarmiento.
Die Gastronomie hat mit der Marktküche gleich am Eingang einen besonderen Stellenwert. Ein wichtiges Thema ist zudem die Vermeidung von Verpackungsmüll, insbesondere Plastik: Obst und Gemüse kann man sich in Mehrwegnetz oder in Papier einpacken; an den Frischetheken soll schon bald der Einkauf mit selbst mitgebrachten Behältnissen möglich sein. "In diesem Bereich sind wir als Händler in der Verantwortung", sagte Müller-Sarmiento, ein "weiter so" dürfe es angesichts des globalen Plastik-Problems nicht geben.
Der Markt präsentiert sich nach der zehnmonatigen Umbauphase innen wie außen in einem komplett neuen Gewand. Den Umbau gestemmt hat die Balinger Immobiliengesellschaft FSP, deren Geschäftsführer Joachim Feyrer sich am Mittwoch glücklich darüber zeigte, dass am Ende und bis zum Eröffnungstermin soweit alles geklappt hat. 17 Millionen Euro habe die FSP in die Modernisierung des Gebäudes gesteckt; dazu kommen rund vier Millionen Euro, die Real in die Einrichtung investiert hat.
Feyrer sagte am Mittwochabend beim Festbankett, er sei stolz und zufrieden, dass der Umbau nach einem steinigen Weg bis zum Beginn trotz der "sportlichen Vorgaben" pünktlich fertig geworden sei. Oberbürgermeister Helmut Reitemann meinte, viele Balinger hätten die Wiedereröffnung von Real "sehnsüchtig erwartet". Dass es nun geklappt habe, sei "toll für Balingen".