Allgemein gelobt wird die einheitliche Beschilderung der Radwege im Kreis. Foto: Sauer

Städte und Gemeinde sollen Bedarf ermitteln. Bürgerbeteiligung erwünscht.

Zollernalbkreis - Das Radwegnetz im Zollernalbkreis wird fortgeschrieben. Verschiedene Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen stehen an. Straßenbauamtsleiter Jan-Peter Lorenz hat den Ausschuss für Umwelt und Technik über den derzeitigen Stand informiert.

Radfahren ist in, E-Bikes sind groß im Kommen, und die meisten Radwege im Zollernalbkreis sind gut. Manch einer ist aber zu schmal für die schnellen Drahtesel mit Elektroantrieb, manch einer nur geschottert und nicht asphaltiert, manch ein Abschnitt nur eine Ruckelpiste.

Und es gibt auch noch einige Lücken. Das soll sich in Zukunft ändern: Noch in diesem Jahr sollen demnach die Städte und Gemeinden angeschrieben werden, um den Bedarf zu ermitteln; eine Bürgerbeteiligung sei erwünscht. Lorenz verwies auf die Online-Plattform unter diesem Link, wo Mängel und Schäden gemeldet werden können.

Landkreis und Gemeinden zahlen Kosten

Bis März oder April haben die Kommunen Zeit, ihre jeweiligen Maßnahmen anzumelden, und im Juni soll der Kreistag beschließen, was gemacht werden muss und was noch warten kann.

Dabei gilt das Prinzip: "Wer’s bestellt, soll’s auch anteilsmäßig mit bezahlen." Sprich, die Kosten werden zu jeweils 50 Prozent vom Landkreis und von den Gemeinden bezahlt, auf deren Gemarkung der Radweg verläuft.

In manchen Fällen werden bestehende Feldwege genutzt

Lorenz verwies darauf, dass die letzte Fortschreibung im Jahr 2016 stattgefunden habe. Dabei sei eine Priorisierungsliste erstellt worden, und die Maßnahmen mit höchster Priorität seien umgesetzt worden. Er erwähnte die Strecke zwischen Obernheim und Oberdigisheim, die im September eröffnet worden sei, und die Verbindung von Melchingen nach Willmandingen.

Es habe sich herausgestellt, dass zwischen Dautmergen und Dormettingen keine Baumaßnahme erforderlich war; vorhandene Feldwege seien genutzt worden. Für den Abschnitt zwischen Leidringen und Rotenzimmern sei die Vergabe erfolgt.

In manchen Fällen seien die geplanten Strecken nicht machbar gewesen, weil der ein oder andere Grundstückseigentümer nicht einverstanden gewesen sei. In dem Fall sei man auf Alternativstrecken ausgewichen, etwa auf vorhandene Feldwege.

Landrat Günther-Martin Pauli betonte, dass es wichtig sei, die Radwege-Verbindungen in den Nachbarkreisen fortzusetzen, um auch denen entgegenzukommen, die längere Fahrradtouren planen.

Allgemein gelobt wurde die einheitliche Beschilderung der Radwege. Ulrich Kohaupt (Grüne) regte an, die Beschaffenheit der jeweiligen Strecke auf den Schildern zu kennzeichnen – etwa Bäume, Schotter oder Asphalt. Der Verkehrsamtsleiter hält es für denkbar, in Zukunft Piktogramme einzusetzen. Bisher sei das nicht geschehen, denn "die Leute müssen erst mal wissen, was das Zeichen kommuniziert".

Ziel der Verwaltung sei es, bei den Radwegen im Kreis einen Mindeststandard zu erreichen, sagte der Erste Landesbeamte Matthias Frankenberg, der die meisten Strecken bereits selbst befahren hat.