Fast schon wie in einer Oase: Jede Menge Platz für entspannte und erholsame Bahnen bieten die Freibäder in Engstlatt und Streichen (Bild).Fotos: Dick/Reich Foto: Schwarzwälder Bote

Freibäder: In Engstlatt und Streichen geht’s ruhig und gemütlich zu / Tickets müssen online reserviert werden

Wie läuft’s für die Freibäder in Engstlatt und Streichen in Corona-Zeiten, und was meinen die Besucher? Wir haben beiden Bädern einen kleinen Besuch abgestattet, und klar wird: Die Freude über die Öffnung ist groß – und es geht relativ entspannt zu.

Balingen. In Engstlatt ziehen fünf ältere Damen ihre Bahnen. Dort, im entschleunigtsten der Balinger Bäder, ist vor allem Entspannung angesagt. "Das sind meine Leute die sonst auch da sind", beschreibt Schwimmmeistergehilfe Ralf Schmidt die Situation.

Klar, auch hier gelten die strengen Hygienevorschriften: Einbahnverkehr, Desinfektion, begrenzte Besucherkapazitäten... Aber die Badegäste nehmen es mit Humor. "Krieg ich auch so ein Bändele?", fragt eine Frau, bevor sie sich ins Becken begibt. Kriegt sie, denn die Zahl der Besucher ist an diesem Morgen mehr als übersichtlich.

"Das ist ein Klacks gegenüber dem, was sonst hier los ist", sagt Schmidt. Vor allem Mütter mit ihren Knirpsen würden die Ruheoase Engstlatt gerne nutzen. Doch momentan ist, wie in den anderen Balinger Bädern, auch das Kinderbecken gesperrt. "Schade" findet das Schmidt, der mittlerweile in der vierten Saison darauf achtet, dass es die Freibadgäste gut haben – zuvor hat er im Geislinger Bad seinen Dienst verrichtet.

Zwölf Meter lang ist das Engstlatter Badebecken. Die Hand voll Schwimmerinnen an diesem Montagmorgen kommt sich darin nicht in die Quere. Auch auf der Liegewiese ist massig Platz. Zwar sind auch hier gewisse Abstände geboten, "aber wir mussten jetzt noch nicht mit dem Meterstab nachmessen", sagt Schmidt und lächelt.

Selbst aus dem Raum Tübingen würden Stammgäste anreisen, die die Idylle des Engstlatter Bades genießen wollen, berichtet der Wächter der Wellen.

Er sagt: "Ich bin froh, dass wir wieder aufhaben dürfen." Man glaubt es ihm.Ganz genauso sieht es Karin Beck, die im Streichener Freibad den Kiosk und das große Becken im Auge hat. Gegen 13 Uhr kommt – sollte es Bedarf geben – eine weitere Beckenaufsicht hinzu. Die örtliche DLRG-Gruppe betreibt das Bad, in dem gerade zwei Schwimmerinnen bei 22 Grad Wassertemperatur und leicht bewölktem Himmel ihre Bahnen ziehen. Die ersten in diesem Jahr übrigens. "Schön ist es, wieder da zu sein, und es ist so ruhig", sagen die Frauen.

In den Jahren vor Corona waren die beiden täglich da, während der Freibadschließung mussten sie umsatteln: "Wir sind öfters laufen gegangen und haben den Garten genossen."

Im Gegensatz zum Engstlatter Freibad ist das Kinderbecken in Streichen geöffnet, maximal sieben Kinder dürfen gleichzeitig rein. Ansonsten gelten auch hier die üblichen Hygienevorschriften. Wer ins große Becken will, bekommt ein rotes Bändel, wenn die Bändel aus sind, ist die maximale Schwimmerzahl von 49 Menschen erreicht.

Geöffnet ist das Bad in zwei Schichten: von 10 bis 12.30 Uhr und von 13 bis 20 Uhr. In den Betriebsferien wird schon um 9 Uhr geöffnet. "In der Pause am Mittag reinigen und desinfizieren wir die Handläufe, die Stühle, Kabinen und Duschen. Eben das, was benutzt wurde", sagt Karin Beck.

Und ja, heute sei wenig los, bestätigt sie, aber das liege wohl am Wetter. In Spitzenzeiten vor Corona hatte das Bad Platz für 400 bis 500 Besucher, dieser Tage dürfen maximal 251 Menschen hinein.

Die beiden Schwimmerinnen, eine Mutter und ihre Tochter übrigens, hoffen indes auf gutes, beziehungsweise besseres Wetter: "Sollte es morgen schön sein, kommen wir auf jeden Fall wieder", sind sie sich einig.

Wichtig: Wer zum Planschen kommen möchte, muss sich Eintrittskarten online auf der Seite der Stadt Balingen reservieren.

Weitere Informationen: www.balingen.de