Franziskus im Rücken: Die Wanderer- und Pilgergruppe beim Start in Gubbio. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: Teilnehmer kehren mit vielen Erlebnissen und Eindrücken im Gepäck vom Franziskusweg zurück

Von Sonnenschein begleitet war die Wander-und Pilgergruppe der Katholischen Erwachsenenbildungen der Landkreise Balingen und Rottweil auf dem zweiten Teil des Franziskanischen Friedenswegs von Gubbio bis Spoleto.

Balingen. Nach dem ersten Abschnitt im vergangenen Jahr, beginnend im toskanischen La Verna, wurde die Wander- und Pilgerreise nun unter der Leitung von Frido Ruf und Ursula Grau mit dem mittleren Abschnitt und weiteren 120 Kilometern fortgesetzt. Mit vielfältigen Erlebnissen und Eindrücken im Gepäck wie auch im Herzen kehrten die Teilnehmer aus Umbrien zurück.

Der heilige Franz von Assisi hat in ganz Mittelitalien seine Spuren hinterlassen. Heute sind dies Orte, die eine besondere Atmosphäre und Spiritualität ausstrahlen und die inzwischen viele Menschen aller Konfessionen anziehen. Der Franziskusweg verbindet die spirituellen Orte und führt dabei meist durch unberührte Natur, abwechslungsreiche Kulturlandschaft und kleine mittelalterliche Städtchen.

Der Start war in diesem Jahr in Gubbio, der Stadt des Wolfes. Legendär ist die Geschichte, wie Franziskus dort einen gefährlichen Wolf zähmte, der die ganze Stadt terrorisiert hatte. Weiter ging es mit einigen kräftigen Anstiegen über Tenuta da Biscina, und am darauffolgenden Tag wurde nach anstrengendem Gehen durch die hügelige Landschaft Umbriens Assisi, das Zentrum franziskanischer Spiritualität erreicht.

Mit der Ruhe und Stille war es dort vorbei, denn Tausende von Pilgern und Touristen nehmen diese Stadt ein. Doch ist es auch für Pilger ein Muss, die heiligen Stätten wie Basilika San Francesco, Basilika Santa Chiara oder auch San Damiano zu besuchen und sich mit den beiden herausragenden Gestalten von Assisi, Franziskus und Clara, auseinander zu setzen. Auch 800 Jahre nach der Ordensgründung hat der Bettelmönch nichts von seiner Anziehungskraft verloren.

Am nächsten Tag kam die Gruppe nach einem steilen Anstieg im Eremo Carceri an, eine Einsiedelei in der Abgeschiedenheit, in die sich Franziskus wie auch andere Eremiten immer wieder in Zeiten der Suche und des Gebets zurückgezogen hatte. Mit vielen Höhenmetern ging es über den Monte Subasio mit seinem fantastischen Ausblick weiter schließlich hinunter nach Spello, einem charmanten und lebendigen Städtchen am Ausläufer des Monte Subasio. Von dort in der nächsten Tagesetappe quer durch das fruchtbare Vale Umbra auf die andere Seite über Bevagna nach Montefalco, bekannt auch durch seinen erlesenen Sagrantino-Wein.

Schließlich stand nach sechs Tagen die letzte Wanderung nach Spoleto auf dem Programm. Dort ist im Dom Marias Assunta ein eigenhändig geschriebener Brief von Franziskus an Bruder Leo ausgestellt.

Der dritte und letzte Teil dieses Weges von Spoleto bis ins Rieti-Tal wird von der Katholischen Erwachsenenbildung im September 2019 angeboten. Die meisten Teilnehmer wollen nach den bereits jetzt unvergesslichen Erfahrungen wieder die Wanderschuhe schnüren.