Gemeinderat erteilt Zuschlag für Pflegeheim – entstehen soll ein Gebäude ähnlich dem in Stockach. Foto: sb

Gemeinderat erteilt Zuschlag für Pflegeheim. Entstehen soll ein Gebäude ähnlich dem in Stockach.

Balingen-Weilstetten - In die Pflegeheimlandschaft in Balingen kommt ordentlich Bewegung: Für die in Weilstetten geplante Einrichtung ist mit dem Servicehaus Sonnenhalde ein Betreiber gefunden – eine erfahrene Heimleiterin steht auch parat: Nadia Hoß, Betreiberin der Residenz Gerhard-Rehm-Haus in Engstlatt.

Die Entscheidung für das Servicehaus Sonnenhalde hat der Balinger Gemeinderat in der nichtöffentlichen Sitzung am Dienstagabend getroffen, dies nach einem langen Auswahlverfahren. Mehrere Anbieter hatten sich für den Bau und den Betrieb der in Weilstetten geplanten und gewünschten Einrichtung beworben. Die Auswahl erfolgte anhand der Pflegekonzeption, die der Gemeinderat im Frühjahr verabschiedet hatte und die Leitlinien für den Betrieb von Pflege- und Seniorenheimen aufstellte. Das Servicehaus Sonnenhalde hat dabei mit seinem Konzept ganz offensichtlich den besten Eindruck hinterlassen. Als Bauherr fungiert die Ten Brinke Group.

"Dass wir den Zuschlag bekommen haben, freut uns sehr", sagt Richard Wolfframm, Geschäftsführer der "Sonnenhalde" im Gespräch mit unserer Zeitung. Nach dem Zuschlag wolle man nun zügig in die weiteren Verhandlungen mit der Stadtverwaltung eintreten. Kernpunkt ist das Konzept des geplanten Hauses. Laut Wolfframm will Sonnenhalde in Weilstetten nicht nur ein Pflegeheim, sondern auch Betreutes Wohnen anbieten. Dazu sollen zahlreiche Angebote kommen, die die Bewohner und die Weilstettener zueinander bringen – nach dem Vorbild der anderen Häuser, die das Servicehaus Sonnenhalde mit Sitz in Engstingen an mehreren Standorten in Süddeutschland betreibt.

In einer der Einrichtungen, Singen, hatte sich der Weilstetter Ortschaftsrat bei einem Besuch über die Arbeitsweise, das Konzept und die Angebote umfassend informiert. Ortsvorsteher Wolfgang Schneider sagt, dass das Gesamtpaket im Gremium "großen Zuspruch" erhalten habe. Er sei sicher, so Schneider, dass ein "Sonnenhalde"-Haus "für uns in Weilstetten die richtige Lösung" sei.

Der geplante Neubau in Weilstetten betrifft derweil die Bewohner und Angestellten des Engstlatter Pflegeheims Gerhard-Rehm-Haus ganz unmittelbar: Angedacht ist, die Einrichtung quasi unter das neue Dach zu verlagern. Nadia Hoß, derzeit Betreiberin in Engstlatt, würde, so ist es geplant, die Leitung des neuen Sonnenhalde-Hauses übernehmen. Das ist die Konsequenz daraus, dass Hoß ihren eigenen Neubau eines Pflegeheims in Engstlatt nach massiven Protesten von Anwohnern nicht weiter verfolgt. Wenn es mit dem Bau klappe, so Hoß, dann sollen alle Bewohner und Angestellten, die derzeit in Engstlatt zuhause oder tätig sind, die Möglichkeit haben, nach Weilstetten zu kommen. Das Gerhard-Rehm-Haus in Engstlatt kann wegen der geänderten Heimbauverordnung auf lange Sicht nicht mehr in der jetzigen Form betrieben werden; zudem läuft der Mietvertrag aus.