Die Juniorhelferinnen Elena, Magdalena und Romy im Einsatz: Maximilian spielt den Verletzten, Florian tröstet. Foto: Ungureanu Foto: Schwarzwälder Bote

Juniorhelfer: Viertklässler der Grundschule Endingen-Erzingen wissen genau, was bei Verletzungen zu tun ist

An den roten Westen erkennt man sie: An der Grundschule Endingen-Erzingen sind in der großen Pause drei Juniorhelfer aus Klasse vier unterwegs. Wenn es – was ganz selten vorkommt – ein aufgeschürftes Knie oder eine blutende Nase gibt, wissen sie sofort, was zu tun ist.

Balingen-Endingen. In Raum 207 im zweiten Stock liegt der rote Rucksack mit der Erste-Hilfe-Ausrüstung parat, in einer Kühltasche werden Kühlpads aufbewahrt, die bei Bedarf zum Einsatz kommen. "Ganz wie beim Fußball", sagt ein Junge.

Die 19 Kinder aus Klasse vier haben bereits im vergangenen Jahr mit ihrer Klassenlehrerin Sybille Dreher gelernt, was zu tun ist, wenn jemand verletzt ist. Vom DRK habe es dabei Unterstützung gegeben, die AOK habe die Ausrüstung zur Verfügung gestellt, und die roten Warnwesten, die seien vom Schulförderverein finanziert worden, erzählen sie.

Die Prüfung – die haben sie alle bestanden. Sie wissen, wie ein Verband angelegt wird, wie man eine Wunde reinigen muss und wie man ein Pflaster klebt. Zur Abschlussprüfung seien alle Eltern eingeladen gewesen und hätten die einzelnen Stationen durchlaufen.

Und was passiert, wenn mal jemand ohnmächtig wird? Alle strecken. Sie wissen es: Dann muss der Betreffende in stabile Seitenlage gebracht werden. Mit kleineren Verletzungen hatten sie schon mal zu tun. Mit Ohnmächtigen noch nicht. Allerdings sei schon mal ein Junge in der Schule ohnmächtig geworden, wissen sie: "Er hat mit dem Stuhl geschaukelt und ist nach hinten umgekippt." Ganz wichtig sei es, Unfälle zu vermeiden, zu erklären, "was gefährlich ist, und was passieren könnte".

Die Dienste sind genau eingeteilt: Jeweils drei Kinder haben eine Woche lang die Verantwortung. In der kommenden Woche passen Elena, Magdalena und Romy in der großen Pause auf.

Gerne zeigen die drei Juniorhelferinnen, was sie im Ernstfall tun würden – zum Beispiel bei einer Knieverletzung: Maximilian spielt den "Verletzten", Florian tröstet ihn: "Keine Angst", sagt er, "das ist gar nicht so schlimm. Bis du heiratest, vergeht es bestimmt." Alle lachen. Helfen macht Spaß.