Immer tiefer frisst sich der Bagger in das alte Parkhaus der Balinger Sparkasse. Ein Wasserstrahl bindet dabei den Staub. Foto: Reich

Im Balinger Gratweg verschwindet markantes Gebäude. An gleicher Stelle soll Neubau entstehen.

Balingen - Stück für Stück frisst sich die mächtige Schere in die Decke des Sparkassenparkhauses. Schwere Betonbrocken fallen zu Boden, ein Wasserstrahl verhindert, dass das Areal vollgestaubt wird. Bis Ende März soll der gesamte Komplex dem Erdboden gleichgemacht werden.

Am Donnerstag hat die Firma Steinel Recycling aus Ammerbuch begonnen, das markante Parkhaus der Sparkasse am Gratweg zu zerlegen. Zuvor hatte sie das Gebäude zwei Tage lang entkernt. Mit drei Mann und einem Bagger ist das Unternehmen zu Werke. In den kommenden drei Monaten soll die Parkgarage ganz verschwunden sein, dann ist Platz für den Neubau.

Der ist notwendig, da das bisherige, 40 Jahre alte Parkhaus marode geworden ist. Eine Sanierung hätte sich aus Kostengründen nicht gelohnt, weswegen der Sparkassenvorstand einen Neubau beschlossen hat, dem auch der Verwaltungsrat zustimmte. Im Mai soll mit den Rohbauarbeiten begonnen werden.

Beeinträchtigungen des Verkehrs

Bis dahin gibt es jedoch noch einiges zu tun für das Bau-Team aus dem Raum Tübingen. Für dieses ist die Arbeit Routine. "Das hier ist nichts Besonderes. Es ist zwar viel Beton, aber es sind keine Schadstoffe darunter", erklärt Martin Teufel, der Bauleiter Demontage/Rückbau bei der Firma Steinel. Das Abbruchmaterial wird noch vor Ort von einer Spezialmaschine zerbröselt und kommt dann auf anderen Baustellen wieder zum Einsatz.

Im Vorfeld wurden Dauerparker und regelmäßige Nutzer des Parkhauses mit Infoplakaten und Schildern darüber informiert, dass die Arbeiten beginnen und sie ihre Fahrzeuge bis vergangenen Freitag wegzufahren haben. Das hat problemlos geklappt, berichtet Martin Teufel: "Um 18.45 Uhr war das letzte Auto weg."

Eine Beeinträchtigung für den Verkehr wird es in der kommenden Woche geben: Von Montag bis Freitag wird der Gratweg zwischen dem Hotel Cosita und dem China-Restaurant Brücke komplett gesperrt. Das bleibt aber die einzige Beeinträchtigung während der Abrissphase, versichert Teufel.

Auswirkungen hat der Rückbau hingegen auf die Parksituation in der Stadt: Die Parkhäuser beim Arbeitsamt und in der Wilhelmstraße sind voll, was sich auch in absehbarer Zeit nicht ändern wird.

186 Parkplätze soll die neue Sparkassengarage einmal bieten – sieben weniger als bisher. Der Grund: Die neuen Parkplätze werden 2,65 Meter breit sein, statt 2,50 Meter wie die bisherigen. "Denn die Autos werden immer breiter", sagt Ralf Hirmer, Leiter Kommunikation bei der Sparkasse Zollernalb.