BETRIFFT: Artikel "Balinger-Berge-Kulisse bald passé" vom 14. Februar

Das Landratsamt hat bereits am 12. November 2018 einen öffentlich-rechtlichen Vertrag mit Holcim über eine Abbauplanung bis 2020 ohne Öffentlichkeitsbeteiligung abgeschlossen. Am 29. Januar 2019, also wenige Tage vor dem Treffen und den Erklärungen der Naturschutzverbände, erhielt dieser Abbauplan einen Genehmigungsstempel, der bereits Gesteinsentnahmen im jetzt erst zur Diskussion stehenden Südgebiet, aber auch die Entfernung der Kulisse Richtung Roßwangen/Schafberg vorsieht.

Der Inhalt des Vertrags muss zwar nach Auffassung des Landratsamts der Öffentlichkeit bekanntgegeben werden. Dagegen erhebt Holcim aber Einspruch, wie in anderen, früheren Verfahren auch. Es sollen wohl vollendete Tatsachen geschaffen werden.

Wir bezweifeln, ob diese Art des Umgangs und der Verfahren überhaupt rechtlich haltbar ist. Auch die Westseite des Bergs vom Brecherwerk bis zu Plettenberghütte scheint trotz einer Vielzahl von Beteuerungen nicht mehr sicher zu sein.

Holcim beschreibt dies in seinem Umweltverträglichkeitsbericht so: "Da der Abbau in der Vergangenheit allerdings nicht bis zur Genehmigungsgrenze im Westen erfolgt ist, verschieben sich die Flächen der Hanglagen entsprechend nach Osten und Süden. Es soll ein naturnaher Felskomplex mit Felswänden und Felsköpfen, Schutthalden und Bermen geschaffen werden."

Früher hat man dabei offen von 60 Meter hohen Felswänden gesprochen. Sind diese naturnah?

Wir fragen nicht zum ersten Mal: Sieht so ein offener, ehrlicher, sachlicher Umgang und Dialog aus? Oder ist das nicht der Stil, der ohne Rücksicht auf Verluste nur die eigenen Vorteile sucht?

Wenn sich nicht viele Natur- und Heimatverbundene wirklich zur Wehr setzen, wird dieses unsachliche Spiel mit Hilfe leider auch der Behörden noch lange weiter gehen.

Norbert Majer und Siegfried Rall Verein für Natur- und Umweltschutz Zollernalb