Noch einmal im Wannental: Zahlreiche Besucher kamen gestern zum Fest auf das Hofgut nahe Zillhausen. Foto: Maier

Harmonisches Abschiedsfest auf dem Hofgut von Heinz Schühle. Ortsvorsteher Gruner: "Müssen Dank sagen".

Balingen-Zillhausen - Noch einmal ins schöne Wannental aufgemacht haben sich am Sonntag zahlreiche Wanderer und Ausflügler. Anlass war das Wannentalfest des Fördervereins Zillhausen – es ist und bleibt voraussichtlich das erste und letzte seiner Art.

Hasen hoppelten herum, Kinder spielten, Eltern ließen sich Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen schmecken. Die Mitglieder des Fördervereins Zillhausen unter der Regie des Vorsitzenden Matthias Rädle bewirteten die vielen Gäste. Auf dem Hofgut von Heinz Schühle herrschte gestern eine entspannte und harmonische Stimmung, trotz des traurigen Hintergrunds: Das Fest bedeutete das Ende des Hofguts als Ausflugsziel.

Am heutigen Montag schließt Heinz Schühle die Schranke auf der Zufahrtstraße. Wanderer, die auf dem Premium-Wanderweg "Felsenmeersteig" und auf dem Hirschguldenweeg unterwegs sind, müssen künftig eine Umleitung durch den Wald nehmen, dürfen nicht mehr den Weg über das Hofgut nehmen. Die Stadt Albstadt bereitet derzeit nach Angaben von Heinz Schühle die neue Beschilderung vor.

Die Sperrung ist Schühles Reaktion auf den Ärger, den er mit den Behörden wegen der Sau Wuse hatte. Das Hängebauchschwein, das jahrelang ein tolles Leben im Wannental hatte, musste nach einer anonymen Anzeige wegen Verstößen gegen das Tierhaltungs- und Tierschutzgesetz das Hofgut verlassen (wir berichteten). Schühle hat daraufhin auch viele andere Tiere weggegeben – das Tieridyll, das in den vergangenen Jahrzehnten tausende Besucher, vor allem Familien mit Kindern, angezogen hatte, ist damit Geschichte.

Für seinen Entschluss, das Wannental als Ausflugsziel zu schließen, erfuhr Heinz Schühle gestern Bedauern, aber auch Verständnis. "Was haben die Behörden hier nur angerichtet", sagte ein Familienvater beim Mittagessen. Zillhausens Ortsvorsteher Björn Gruner sagte, dass das Aus für das Tierparadies "schade" sei, es deswegen aber keinen Streit geben sollte. Zuletzt hatte der Frommerner Ortsvorsteher Hans Uhl gefordert, die Stadt solle prüfen, ob die Sperrung möglicherweise alten Wegerechten entgegen stehe. Dazu meinte Gruner, dass man den Entschluss von Heinz Schühle, seinen privaten Grund und Boden nicht mehr der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen zu wollen, "respektieren" müsse. Gruner weiter: "Wir müssen Heinz Schühle Dank dafür sagen, dass er das Tierparadies und das Wannental über viele Jahre in dieser Weise für die Öffentlichkeit offen gehalten hat."