So wird der neue Real-Markt in Balingen aussehen. Foto: FSP

Geänderter Auftritt für saniertes SB-Warenhaus. Lebensmittel und Non-Food-Artikel im Sortiment.

Balingen - Bei Real zählen sie die Tage – ebenso geht es vielen Balingern: Fast ein Jahr nach der Schließung der beiden Real-Märkte im Gewerbegebiet Gehrn und der damit einhergehenden Versorgungslücke öffnet der neue Markt Ende Juli seine Türen. Unter einem Dach wird es dann Lebensmittel und Non-Food-Artikel geben – und etwas Besonderes.

Den aktuellen Zeitplan für die Eröffnung sowie Details zum neuen Markt stellten die Real-Leute Ralf Griesser, Martin Laue und Markus Jablonski sowie Joachim Feyrer und Catrin Meiser-Feyrer für die Gebäudeeigentümergesellschaft FSP am Donnerstag vor. Die Sanierungsarbeiten an der Immobilie liegen demnach im Plan, bereits Anfang Juni werden sie an Real übergeben. Erstmals dort einkaufen kann man dann am Donnerstag, 25. Juli.

Der Markt präsentiert sich nicht nur von außen in einem völlig neuen Gewand. Mehrere Millionen Euro investiert FSP in die Modernisierung des 38 Jahre alten Gebäudes; es wurde komplett entkernt und wird nun unter anderem energetisch auf den neuesten Stand gebracht und künftig dank Wärmerückgewinnung komplett ohne fossile Brennstoffe auskommen. Unter Volldampf laufen derzeit auch die Arbeiten vor dem Gebäude: Schwere Baumaschinen sind dort im Einsatz, es entsteht der neue Parkplatz.

Gesamte Bandbreite in einem Haus

Spannend wird es künftig für Kunden innendrin: Statt wie bisher getrennt in den beiden früheren Märkten findet man ein breites Sortiment auf einer Verkaufsfläche von 3300 Quadratmetern – neben frischen und haltbaren Lebensmitteln etwa auch Haushaltswaren, Spiele und Elektroartikel. "Die gesamte Bandbreite eines SB-Warenhauses", sagt Martin Laue.

Als Besonderheit bezeichnen die Real-Vertreter den Eingangsbereich: Sehr großzügig statt wie früher eng und fast schon schmuddelig gehe es dort künftig zu, es herrsche "Markthallen-Athmosphäre". Konzeptionell orientiert man sich dabei an den "Markthallen", wie sie Real in Krefeld und Braunschweig eingerichtet hat. Dazu gehört auch die hauseigene Gastonomie mit offenem Küchen- und Grillbereich: Dort kann man nicht nur regionale Spezialitäten essen, sondern sich etwa auch sein eben eingekauftes Schnitzel für Zuhause zubereiten lassen.

Mit für diesen Bereich hat das Handelsunternehmen neue Leute – etwa Köche – eingestellt; künftig werden rund 90 Mitarbeiter in der Balinger Niederlassung tätig sein. Viele davon waren es schon bisher: Etwa 60 der Beschäftigten haben laut Real im früheren Markt gearbeitet. Nach der Schließung im Juni 2018 hatte das Unternehmen allen Mitarbeitern eine Job-Garantie gegeben, niemand sei entlassen worden, betont Laue – obwohl diese Möglichkeit dem Unternehmen wegen der langen Schließung offengestanden hätte. Die Geschäftsführung habe sich für diesen Weg entschieden – das sei als klares Zeichen dafür zu sehen, dass es im Handel nicht immer nur um Zahlen gehe: Vielmehr seien die Mitarbeiter wichtig fürs Unternehmen. Sie hätten über Jahre einen tollen Job in Balingen gemacht. Und könnten nun daran anknüpfen.

Im Übrigen, auch das betonen die Real-Leute, sei das "Projekt Balingen" völlig unberührt von den derzeit laufenden Debatten, dass der Mutterkonzern Metro Real verkaufen wolle. Eine Entscheidung darüber sei noch nicht gefallen, sagt Markus Jablonski. Fakt sei: Der Markt auf Gehrn werde, auch wenn sich Real bis dahin möglicherweise in neuen Eigentümerhänden befinde, wie geplant Ende Juli eröffnet.