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Bauwerk Auf Jauchen am Freitag nach elf Wochen Bauzeit für den Verkehr freigegeben

Die Zeit der Umleitungen an der nördlichen Balinger Stadteinfahrt ist vorbei: Seit dem frühen Freitagabend ist die Straße Auf Jauchen wieder für den Verkehr freigegeben – samt dem neuen Kreisverkehr. Dieser bringt nach Angaben von Oberbürgermeister Helmut Reitemann mehrere Vorteile.

Balingen. Schnipp, schnapp – frei: Vertreter der Stadtverwaltung, des Gemeinderats, des Bauhofs sowie des Planungsbüros und der Baufirma zückten nur kurz zur Schere, durchtrennten das Flatterband dann konnte der Verkehr erstmals über den neuen Kreisverkehr rollen. Es ist ein großes Ding geworden, die Baukosten belaufen sich auf rund 620 000 Euro. Der Außendurchmesser beträgt 36 Meter. Aber er muss auch einiges leisten.

Mit dem neuen Kreisel hat der Bauhof eine neue, vor allem breite Zufahrt bekommen. Die größeren Fahrzeuge können darüber bequem auf die Querverbindung zwischen der Bundesstraße 27 und der Innenstadt fahren. Notwendig wurde diese neue Ausfahrt, weil die derzeitige allein über die Hindenburgstraße nahe der Eyach führt – und diese Straße im Zuge der Balinger Gartenschau 2023 zu einer schmaleren Anliegerstraße zurückgebaut wird. Diese zweite Zufahrt sei, sagte Reitemann, nach dem schweren Hochwasser 2013 ein dringender Wunsch des Bauhofs gewesen: Die Hindenburggstraße stand damals unter Wasser und war kaum befahrbar – ausgerechnet in einer Situation, in der der Bauhof gebraucht wurde.

Auf der gegenüberliegenden Seite der neuen Bauhof-Zufahrt in Richtung Bebelt wurde ebenfalls ein sogenannter Ast angelegt – auch wenn er derzeit noch nicht gebraucht wird. Bald aber schon: Die dortigen Wiesen sollen im Gartenschaujahr als Parkplätze dienen, perspektivisch könnte sich dort Gewerbe ansiedeln, so Reitemann.

Neben der Straße stadtauswärts am Kreisverkehr vorbei wurde auch der Radweg neu und ebenfalls breit angelegt. Zwischen der Innenstadt und der Stadtmühle kann man darauf nun schön hin- und herradeln. Angst vor den bisher recht flott dort noch auf Höhe des Hobbylands düsenden Autos sollte man keine mehr haben müssen: Die Stadteinfahrt wurde in Richtung Bundesstraße 27 verlegt. Bedeutet: Wer von dort kommt, muss früher bremsen, um unbeschadet durch den Kreisverkehr zu kommen. Und wer dorthin will, kann erst nach dem Rund auf die Tube drücken.

Zurück geht der Kreisverkehr auf eine verkehrstechnische Untersuchung der Planungsgruppe Kölz. Die Planung übernahm das Sulzer Büro Ohnmacht Ingenieure. Gebaut wurde er schließlich seit Mitte Mai vom Balinger Unternehmen Stumpp.

Dass der Kreisel tatsächlich etwas taugt, testeten zwei Stadträte am Freitag gleich aus: Peter Seifert (Grüne) drehte mit dem Fahrrad zwei Runden. Irmgard Priester war die erste, die ihn mit dem Auto passierte, um nach Hause zu fahren. Allerdings musste sie dann noch eine Runde drehen: Der Kreisverkehr war zwar schon freigegeben, die Absperrungen in Richtung Gewerbegebiet Hauptwasen aber noch nicht abgebaut. Das erledigten die Bauhofmitarbeiter dann aber auch sehr zügig.