So soll das Schneider-Haus neben der Balinger Stadtkirche künftig aussehen. Foto: Visualisierung: Candic

Gebäude neben Stadtkirche soll saniert werden. Nutzung der Flächen für Gewerbe, Büros oder Wohnungen.

Balingen - Die Stadtkirche liegt im Herzen Balingens – und direkt daneben ist das sogenannte Schneider-Haus. Dieses steht vor einer neuen Zukunft. Wolfgang Pupke packt nun das Projekt "Frie48" an.

"Willkommen in Balingens Zentrum", heißt es auf der Internetseite der "Frie48" GbR, deren Geschäftsführer Pupke ist. Als solcher ist er seit kurzer Zeit damit beauftragt, dem Gebäude in der City neues Leben einzuhauchen.

Voraussichtlich von Mitte nächsten Jahres an, so Pupke im Gespräch mit unserer Zeitung, werde das Schneider-Haus energetisch saniert. Es soll eine neue Fassade erhalten, die Gewerbeflächen eine neue Aufteilung. In diesem Zug plant er gemeinsam mit dem Balinger Architekten Suljo Candic etwa, an der Seite zur Stadtkirche hin den Hauptzugang zum Gebäude anzulegen. Im Erdgeschoss sowie auf den oberen drei Etagen sind Flächen für Gewerbe, Büros oder auch Wohnungen vorgesehen.

Starkes Interesse für Flächen

Die genaue Aufteilung sei derzeit noch offen, sagt Pupke. Entscheidend dafür ist der Ausgang der Gespräche, die er derzeit mit potentiellen Mietern führt. Für die Flächen gebe es ein starkes Interesse, insbesondere von Textilgeschäften. Grundsätzlich sei vieles vorstellbar, beispielsweise auch eine Gastronomie, die sich vom Erd- bis ins erste Obergeschoss erstreckt.

Wolfgang Pupke kennt das Gebäude ganz genau. Seit 2003 ist er mit Pro Optik im Erdgeschoss des Schneider-Hauses ansässig. Brillen liegen bei ihm in der Familie: Wolfgang Pupke ist der Ururenkel des Gründers von Optik Metzger, Ludwig Metzger.

Auch für sein Geschäft will Pupke den Umbau und die Neusortierung der Flächen innerhalb des Gebäudes nutzen: Pro Optik wird wachsen, künftig auf einer verkleinerten Fläche im Erdgeschoss, dafür aber zusätzlich im ersten Obergeschoss ansässig sein. Die Reduzierung im EG ist unter anderem notwendig, um den neuen Hauseingang möglich zu machen.

Vor der Erneuerung sind noch umfassende Abstimmungen mit der Balinger Baubehörde notwendig. Diese seien im Gange, sagt Pupke. Ebenso hat das Denkmalamt, vor allem bei der Gestaltung der neuen Fassaden, ein Wörtchen mitzureden, weil sich das Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft zur denkmalgeschützten Stadtkirche befindet.

Das "Schneider-Haus" wurde zu Beginn der 1970er-Jahre von Albrecht Schneider erbaut, dort war dann Textil-Schneider angesiedelt. Davor, daran erinnern sich viele ältere Balinger noch gut, befand sich an dieser Stelle das Gasthaus Adler, die Gaststätte der gleichnamigen Brauerei, die nur einen Stein- beziehungsweise Bierkrugwurf entfernt an der Wilhelmstraße thronte, bevor das mächtige Gebäude abgerissen und das heutige CityCenter gebaut wurde.