Bei einer Veranstaltung in Bisingen hat das Landratsamt über die Pflegeausbildung im Zollernalbkreis informiert.Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Landkreis unterstützt Betriebe beim Umstieg / Informationsveranstaltung in Bisingen

Qualifizierte Pflegekräfte werden auf dem Arbeitsmarkt dringend gesucht. Angesichts der demografischen Entwicklung wird der Bedarf an Pflegepersonal weiterhin zunehmen. Der Zollernalbkreis will Betriebe unterstützen, die Pflegekräfte ausbilden.

Bisingen. Die bisher getrennt ausgebildeten Fachkräfte für Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege werden aufgrund einer bundesgesetzlichen Neuregelung zu einem Ausbildungsgang, der sogenannten generalistischen Pflegeausbildung, zusammengefasst. Mit dieser Reform sollen die Ausbildungen breiter angelegt und damit attraktiver gestaltet werden. Die künftigen Absolventen als Pflegefachmann/Pflegefachfrau haben die Möglichkeit, zwischen Anstellungen in den verschiedenen Pflegerichtungen wählen zu können.

Die neue Ausbildung befähigt die Absolventen zur Pflege von Menschen in allen Altersstufen und in allen Versorgungsbereichen – sowohl im Krankenhaus, als auch im Pflegeheim oder im ambulanten Dienst. Ein Wechsel ist jederzeit möglich. Der Abschluss ist europaweit anerkannt und ermöglicht durch zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten viele Karrieremöglichkeiten.

Bereits auf Anfang März waren die Pflegeausbildungsbetriebe und Pflegeschulen zu einer Infoveranstaltung ins Balinger Landratsamt eingeladen worden. Doch musste dieses Treffen wegen der sich aufbauenden Corona-Welle abgesagt werden.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Nachdem sich die Infektionslage deutlich entspannt hat, wurde die Informationsveranstaltung nun nachgeholt. Um die weiterhin notwendigen Abstände einhalten zu können, hatte die Gemeinde Bisingen die Hohenzollernhalle zur Verfügung gestellt.

"Die vergangenen Monate haben uns gezeigt, wie wichtig die Pflege für den Alltag kranker und älterer Menschen ist. Ich bin froh, dass wir gleich drei Ausbildungsstellen im Zollernalbkreis haben, die das attraktive Angebot der generalistischen Pflegeausbildung für die Menschen vor Ort anbieten", so Karl Wolf, Leiter der Hauptverwaltung des Landratsamts bei der Eröffnung der Veranstaltung: "Die Auszubildenden erhalten durch die praxisnahe Ausbildung nun Einblicke in alle Bereiche der Pflege und haben deshalb beste Übernahmechancen."

Danach stellten sich die Pflegeschulen des Beruflichen Schulzentrums Hechingen, der Deutschen Angestellten-Akademie Albstadt und die Akademie für Gesundheitsberufe als Ausbildungseinrichtung des Zollernalb-Klinikums vor.

Benedict Blankenhorn vom Justiziariat des Landkreises erläuterte den Pflegeverbundvertrag. In diesem werden Aufgaben, Rechte und Pflichten der Ausbildungsbetriebe, der Pflegeschulen und der beim Landratsamt neu eingerichteten Stelle für Pflegekoordination sowie finanzielle Ausgleichszahlungen untereinander geregelt. Der Vertrag soll sicherstellen, dass kleinere Ausbildungsbetriebe bei der Umsetzung der anfangs erhöhten Anforderungen gut zu Recht kommen. Keinesfalls sollte der Einstieg in die generalistische Pflegausbildung dazu führen, dass Ausbildungsbetriebe Lehrstellen nicht mehr besetzen.