Der Ball liegt auf der Platte – führt der nächste Zug zum Bau einer neuen Handball-Halle in Balingen? Die Verantwortlichen des HBW setzen dabei ihre Hoffnung auf ein neues Sonderförderprogramm des Landes. Foto: Maier

Balinger Handballer setzen Hoffnung auf Sonderförderprogramm. Standort Messe im Gespräch.

Balingen - Die Verantwortlichen des HBW haben neue Hoffnung, was den Bau einer neuen, größeren Handball-Halle anbelangt. Grund dafür ist ein im Landtag diskutiertes Sonderförderprogramm, mit dessen Mitteln der Handball-Bundesligist gemeinsam mit der Stadt Balingen und dem Landkreis das Vorhaben verwirklichen könnte.

Der Hallenneubau rücke damit in "greifbare Nähe", teilten die CDU-Landtagsabgeordnete und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut, HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel, Oberbürgermeister Helmut Reitemann und Landrat Günther-Martin Pauli in einer gemeinsamen Mitteilung am Mittwoch mit. Definitiv entschieden sei zwar noch nichts, es gebe allerdings "positve Anzeichen" für die Balinger Handballer, so Hoffmeister-Kraut. Sie setze sich auch gemeinsam mit ihren Landtags-Kollegen Karl-Wilhelm Röhm (Hechingen-Münsingen) und Stefan Teufel (Rottweil) aus den Nachbarwahlkreise für dieses Projekt ein.

Unterstützung vor Ort

So habe es innerhalb der Fraktionen im Landtag bereits erste Gespräche zu dem möglichen Sonderförderprogramm für Sportstätten mit überregionaler Bedeutung gegeben. Endgültig darüber entschieden, ob dieses kommt, wird im Rahmen der Beratungen für den Doppelhaushalt 2020/21 in den nächsten Monaten. Der HBW um Geschäftsführer Strobel hat das Projekt im vergangenen Jahr der zuständigen Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) in Stuttgart vorgestellt. Diese Gespräche hätten "Hoffnung gemacht", so Strobel. Bestätige sich diese in den Haushaltsberatungen, werde der HBW zügig in die konkrete Planung einsteigen.

Vor Ort kann der HBW auf eine breite Unterstützung setzen. Sowohl der Balinger Gemeinderat wie auch der Kreistag haben bereits 2017 entsprechende Grundsatzbeschlüsse gefasst und auch eine finanzielle Förderung in Aussicht gestellt. Helmut Reitemann sagt, der Handballclub sei in Sachen Jugendförderung und Ehrenamt "ein leuchtendes Beispiel für eine funktionierende Gemeinschaft und den sozialen Zusammenhalt".

Günther-Martin Pauli betont, dass eine neue Handball-Halle nicht nur für Balingen und den Zollernalbkreis, sondern weit darüber hinaus von Bedeutung sei. Man müsse "alles tun", um den HBW als sportliches Aushängeschild der Region zu unterstützen. Der Neubau der Halle sei dafür unabdingbar.

Mindestens 4000 Plätze

Notwendig ist eine neue, größere Arena aus Sicht des HBW, um auf Dauer Bundesliga-Handball in Balingen und im Zollernalbkreis zu ermöglichen. Von der erweiterten Hallenkapazität versprechen sich die Verantwortlichen mehr Zuschauer und in der Folge höhere Einnahmen als bisher. Die SparkassenArena, die 2006 hauptsächlich für die Handballer gebaut worden war, fasst nur rund 2400 Zuschauer. In der Saison 2016/17 war es die kleinste Halle aller Erstliga-Bundesligisten – mit deutlichen Folgen für den Etat. Eine neue Halle sollte nach HBW-Vorstellungen mindestens 4000 Plätze bieten.

Zukunft SparkassenArena?

Dazu kommt, dass die SparkassenArena für den Bundesliga-Spielbetrieb von Anfang an nicht so richtig tauglich gewesen ist. Ständige Improvisationen waren notwendig, um den Spielbetrieb zu bewerkstelligen. Von einer neuen Arena verspricht sich der HBW auch bessere Trainingsmöglichkeiten für alle Mannschaften und insgesamt eine breitenwirksame Stärkung des Handballsports in der Region.

Als möglicher Standort für eine neue Halle sind entweder der Parkplatz an der SparkassenArena oder aber das Messegelände im Gespräch. Die Stadtverwaltung hat dienezüglich bereits ein mögliches Parkierungskonzept erarbeitet.

Kritisch bewertet wurden bei der Vorstellung der Hallen-Neubaupläne im Balinger Gemeinderat im Herbst 2017 finanzielle Aspekte, die damit für die Stadtkasse einhergehen würden. So müsste die Stadt nicht nur einen Beitrag für den Neubau leisten, sondern weiterhin die SparkassenArena finanzieren: Für Betrieb und Miete wendet die Stadt jährlich rund 500.000 Euro auf. Der Mietvertrag mit der Baufirma Reisch läuft noch bis zum Jahr 2036.

Mit dem HBW würde der Stadt nach dem Bau der neuen Halle zudem der Hauptuntermieter in der SparkassenArena wegfallen. Und möglicherweise gingen die Einnahmen aus der Vergabe der Namensrechte flöten, wenn auch die Sparkasse hinüber in die neue Halle wechselt.

Auf der anderen Seite würden mit einem Neubau in der SparkassenArena Kapazitäten frei. So stünde sie anderen Vereinen für Trainings- und Spielzwecke zur Verfügung.