Anrufen, mitfahren: Der RufBus wird in Albstadt und Balingen gut angenommen. In Hechingen soll ein alternatives Angebot her. Foto: Ungureanu

Verwaltung reagiert auf schwache Nachfrage im Mittelbereich Hechingen: künftig feste Fahrzeiten.

Zollernalbkreis - Zum dritten Mal legt das Verkehrsamt dem Kreistag am Montag, 22. Oktober, 18 Uhr, einen Erfahrungsbericht zum RufBus vor. Daraus geht hervor: Das Angebot wird in Albstadt und Balingen gut angenommen, in Hechingen gar nicht. Darauf reagiert die Verwaltung jetzt.

Ein Anruf genügt: Eine Stunde später ist man unterwegs – zum normalen naldo-Tarif. Der RufBus, der seit März 2016 im Kreis unterwegs ist, bedient insgesamt 214 Haltestellen am Freitagabend und an Samstagen bis Mitternacht. Das Ziel: mehr Mobilität für Jugendliche, quasi als Alternative zum "Mama-Papa-Taxi".

Die Fahrgastzahlen nehmen in den Mittelbereichen Albstadt und Balingen zu; im Schnitt sind dort monatlich jeweils 320 Personen mit dem RufBus unterwegs. In Hechingen waren es zuletzt 33, und der Durchschnitt lag im August bei 57.

Trotz des Zuschussbedarfs – im Haushaltsplan 2019 sind 350 000 Euro vorgesehen – soll das Angebot um drei weitere Jahre verlängert werden. Der RufBus stelle einen wichtigen Baustein der Nahverkehrsleistungen dar, wird von Seiten des Verkehrsamts argumentiert, und es zeichne sich ab, dass sich das Angebot in den Mittelbereichen Balingen und Albstadt etabliere.

Eine Kundenbefragung auf der Facebook-Seite des Rufbusses und unter den Fahrgästen habe gezeigt, dass Letztere mit dem Angebot überwiegend zufrieden seien. Allerdings wurde angeregt, das Angebot zeitlich – also in den Nachtstunden – oder auf weitere Wochentage auszuweiten.

Für Hechingen hat eine Arbeitsgruppe innerhalb des Arbeitskreises ÖPNV jetzt ein alternatives Angebot ausgearbeitet: Zwei Buslinien mit festen Fahrzeiten sollen den RufBus in Hechingen ersetzen.

Die Neukonzeption soll versuchsweise für drei Jahre eingeführt werden. Freitag- und Samstagabends sollen die Busse zwischen 22 und 2 Uhr nach einem regelmäßigen Fahrplan auf zwei Ringen – West und Ost – verkehren. Die "Nachtschwärmer" sollen – so der Vorschlag der Verwaltung – zum Fahrplanwechsel im Dezember an den Start gehen. Jeweils drei Umläufe sind auf jeder Strecke vorgesehen, die auf den Zugverkehr von und nach Balingen und Tübingen abgestimmt sind und auch die Abfahrtszeiten am Bahnhof Bisingen berücksichtigen.

Der Ring "Ost" schafft die Verbindung von Hechingen über Boll und Jungingen nach Burladingen und zurück, der Ring "West" geht von Hechingen über Bisingen, Grosselfingen und Rangendingen nach Haigerloch und zurück. Darüber hinaus habe sich bei der Feinabstimmung der Fahrpläne die Möglichkeit ergeben, eine Nord-Süd-Verbindung herzustellen – von Hechingen über Sickingen und Bechtoldsweiler nach Hechingen zurück.