Diese Wunde am Bein hat die Halterin des Kangals bei dem Vorfall erlitten. Foto: Privat

Halterin meldet sich zu Wort. Sie bezweifelt, dass "Smokey" zugebissen hat.

Balingen-Weilstetten - Nach dem Angriff des Kangals auf einen anderen Hund in Weilstetten hat sich dessen Halterin zu Wort gemeldet. Sie bedauere den Vorfall, sagte die Frau am Freitag. Zudem weist sie darauf hin, dass sie bei dem Vorfall selbst verletzt worden sei – und zwar durch einen Biss des von ihrem Kangal angegriffenen Hunds; dies bei dem Versuch, die beiden Vierbeiner zu trennen, nachdem sie auf den Vorfall aufmerksam wurde. Dass sie das versucht habe, sei nicht richtig gewesen, so die Frau. Sie habe eine schwere Bisswunde am Bein erlitten.

Sie bezweifelt, dass der Australien Sheperd von Familie Ilitsch seinerseits von ihrem Kangal namens "Smokey" gebissen worden sei, da ihr Hund einen Maulkorb getragen habe. Ebenso gibt sie an, dass "Smokey" beim Wesenstest, der vom Kreisveterinäramt auf Betreiben der Balinger Stadtverwaltung nach einem früheren Angriff durch den Kangal im August 2017 durchgeführt worden war, "kein aggressives Verhalten" attestiert worden sei; ein Leinenzwang oder die Pflicht, dass ihr Tier einen Maulkorb tragen müsse, sei nicht zur Auflage gemacht worden.

Maulkorb nicht korrekt angebracht?

Dagegen gibt Hundehalter Sascha Ilitsch an, dass der Tiernotarzt bei seinem Hund eindeutige Bissverletzungen, verursacht durch den Kangal, festgestellt habe. Ilitsch gibt an, dass der Kangal beim Spaziergengehen mit der Tochter der Halterin zwar einen Maulkorb getragen habe; dieser sei allerdings nicht korrekt angebracht gewesen.

Die Stadtverwaltung, die für Auflagen wie Leinenpflicht oder Maulkorbzwang zuständig ist, bestätigte am Freitag, dass sie entsprechende Anordnungen nur bis zum Wesenstest erteilt habe. Danach habe man wegen des positiven Ergebnisses der Prüfung keine entsprechende Anordnungsmöglichkeit mehr gehabt.

Allerdings will das Ordnungsamt nach dem neuerlichen Vorfall nun "dranbleiben" und den Kangal wohl erneut testen lassen. Die möglichen Sanktionen reichen von Leinen- und Maulkorbpflicht bis hin zu einem Verbot der Hundehaltung. Bei unserer Zeitung haben sich derweil mehrere Hundehalter gemeldet, die bedrohliche Vorfälle mit dem Kangal in Weilstetten schilderten; viele fühlen sich zudem an den Vorfall in Frohnstetten erinnert, wo ein Kangal im vergangenen Jahr eine Rentnerin totgebissen hatte. Die Hundehalterin aus Weilstetten wittert dagegen, sagte sie am Freitag, eine "Kampagne" gegen ihren "Smokey".