Die Ehrenamtlichen des Sozialkaufhauses sitzen auf Sofas in den Verkaufsräumen in Frommern. Ansonsten aber sind sie seit dem Start der Einrichtung im Januar viel auf Trab. Foto: Privat

Ehrenamtliche Helfer ziehen erste Bilanz. Weiter auf Spenden für laufende Kosten angewiesen.

Balingen-Frommern - Auf arbeitsreiche erste 100 Tage blicken die Ehrenamtlichen des Sozialkaufhauses Domiziel Zollernalb mit Sitz in Frommern zurück. Ganz offensichtlich, so die Bilanz, habe man mit dem neuen Angebot eine bis dato bestehende Lücke gefüllt.

Mehr als 800 Spender haben der Einrichtung seit dem Start im Januar Möbel zur Verfügung gestellt – was auf der anderen Seite bedeutet, dass die ehrenamtlichen Helfer rund 1000 Fahrten sowie annähernd 12.000 Kilometer mit dem Transporter absolviert haben, um diese abzuholen. 300 Kunden konnten bislang kostengünstig Einrichtungsgegenstände erwerben.

Die Kunden stammen aus dem Zollernalbkreis; sie müssen ihre Bedürftigkeit vor ihrem Einkauf auf unterschiedliche Art nachweisen, etwa durch den Tafel-Ausweis oder den Wohngeldbescheid. Selbst die geringen Preise für eine Sitzgruppe oder einen Tisch und vier Stühle bedeuten bei dem knappen Budget vieler Kunden eine große Investition. Aus diesem Grund werden nur zeitgemäße und sehr gut erhaltene Möbelstücke angenommen und nachgefragt. Zum Glück hat die große Mehrzahl der Möbelspender dies erkannt; nur wenige verwechseln nach Angaben der Organisatoren das Sozialkaufhaus mit einem Entrümpler oder einem Wohnungsauflöser.

Vor der Abholung werden die Möbelstücke begutachtet. Damit wird geprüft, ob sie für den Verkauf im Domiziel überhaupt in Frage kommen. In Frommern werden die Möbel dann für den Verkauf vorbereitet. Kunden sind angehalten, die Abholung und den Aufbau der Möbel selbst zu organisieren. In Ausnahmefällen liefern die Helfer gegen eine geringe Gebühr auch aus.

Alle Ehrenamtlichen, die im Domiziel-Team tätig sind, tun dies in ihrer Freizeit und unentgeltlich – selbst die Fahrtkosten tragen sie selbst. Unterstützt werden sie von Zwei-Euro-Kräften, die durch diese Arbeit wieder auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Eine große und sehr wichtige Stütze sind Flüchtlinge, die bei der Arbeit im Domiziel und vor allem bei der Abholung der Möbel unterstützen, fast alle neben ihrem Sprachkurs in ihrer Freizeit.

Die Erlöse aus dem Verkauf decken die laufenden Kosten des Sozialkaufhauses nicht. Für die wenn auch geringe Miete und den Unterhalt des Transporters ist die Einrichtung auf Spenden angewiesen; davon sind seit Beginn einige eingegangen. Durch die Stadt Balingen wurde unlängst eine einmalige Unterstützung in Höhe von 2500 Euro für zukünftige Investitionen in Aussicht gestellt. Darüber hinaus gibt es bisher nach Angaben der Organisatoren keine öffentliche Unterstützung für das Sozialkaufhaus.

Man freue sich deshalb über jede Hilfe – eine gute Möglichkeit biete die neue Crowdfunding-Plattform der Volksbank Hohenzollern-Balingen: Für jede Spende ab fünf Euro, die über diese Plattform eingeht, wird das Sozialkaufhaus von der Volksbank mit der gleichen Summe noch einmal gefördert. Neben Spenden würde sich das Domiziel-Team auch über neue Helfer freuen.