Blick hinauf in die Lisztstraße: Trotz der Schilder sind viele Autofahrer dort und damit rund um das Balinger Schulzentrum Längenfeld zu schnell unterwegs. Foto: Engelhardt

Anliegerin fordert Balinger Stadtverwaltung zum Handeln auf. Sorge um Schul- und Kindergartenkinder.

Balingen - In einer der nächsten Sitzungen wird sich der Balinger Gemeinderat mit der Verkehrssituation rund um das Schulzentrum Längenfeld und speziell der Geschwindigkeitsregelung auf der Lisztstraße befassen. Anlass dafür ist das Schreiben einer Mutter und Anliegerin, die in diesem Bereich große Gefahren für Schulkinder sieht.

Ihre Sorgen hat die Frau in einem Schreiben an die Stadträte und Oberbürgermeister Helmut Reitemann formuliert. Demnach habe sie die Beobachtung gemacht, dass viele Autofahrer auf der Lisztstraße, die oberhalb des Schulzentrums vorbeiführt, oft zu schnell und rücksichtslos unterwegs seien. Auch die Weberstraße, die weiter ins Wohngebiet Heimlicher Wasen führt, sei für Kinder nicht sicheren Fußes zu überqueren.

Schilder bleiben ohne Wirkung

Die Schreiberin ist Mutter zweiter Töchter, acht und sechs Jahre alt. Die Ältere besucht die Grundschule Längenfeld, die Jüngere den Kindergarten Neige. Größter Wunsch der Vorschülerin sei es, den Weg zwischen Kindergarten und Zuhause alleine zurücklegen zu können. Dem könne sie als Mutter aber nicht nachkommen, weil sie den Weg für zu gefährlich halte. So gehe es auch vielen anderen Eltern.

Zwar seien entlang der Lisztstraße zuletzt Schilder aufgestellt worden, die Autofahrer auf den Schulbereich hinweisen und dafür sensibilieren sollen. Diese Hinweise aber seien praktisch ohne Wirkung geblieben; selbst viele ihrer Bekannten, erklärt die Mutter, hätten die Schilder bisher nicht einmal wahrgenommen.

Elterntaxis in der Situation unvermeidbar

Sie regt nun an, im Schulbereich sowie vor dem Kindergarten eine Geschwindigkeitsbeschränkung zu prüfen. Sollte eine Beschränkung kommen, dann müsste diese auch überwacht werden. Tempo 30 sei in vielen Straßen angeordnet, unklar sei ihr in diesem Zusammenhang, warum eine solche Reduzierung nicht auch grundsätzlich rund um Schulen und Kindergärten und damit auf Wegen möglich sei, auf denen viele Kinder unterwegs sind. Solange es keine Beschränkung gebe, solange die bestehenden Temporegeln nicht überwacht und in der Folge von vielen missachtet würden, sei es ihr völlig verständlich, dass viele Eltern ihre Kinder nicht alleine zu Fuß in die Einrichungen gehen ließen - und sie stattdessen dorthin fahren, was wiederum zu Kritik führe ("Elterntaxis").

OB Reitemann sagte zu, das Anliegen zu prüfen. Es solle im Zusammenhang mit der Benutzungsordnung behandelt werden, die für die Sportanlage Längenfeld erlassen wird. Die Anlage wird derzeit, wie berichtet, umfassend auf Vordermann gebracht.