Rocken gegen Rechts – und für Toleranz: Auch Ten Inch P. spielen im Balinger Jugendhaus. Zu dem Konzert eingeladen hatten die Jugendlichen von Sub-Zine und der Alboffensive. Foto: Mader

Konzert im Balinger Jugendhaus Insel: Statt Gewalt gibt’s vegane Küche und viel Spaß.

Balingen - Jeder ist willkommen – ausgenommen Rassisten, Faschisten und Neo-Nazis. Am Samstag hat im Balinger Jugendhaus Insel ein von SubZine und der Alboffensive organisiertes Konzert stattgefunden, das im Jugendhaus schon Tradition hat.Beim Eintritt wird eine kleine Spende erbeten, im Veranstaltungsraum gibt es Buttons, Aufkleber und T-Shirts zu kaufen sowie Schallplatten und CDs gegen faire Spenden. Mit vegetarischer und veganer Küche sowie ausschließlich organischen Getränken wird bewirtet.

Den Anfang des Konzerts macht der Künstler Buster Van Socke, der die Menge mit einem Folk und Country-Mix begeistert und dabei von Johnny Cash bis Neil Young ein breites Repertoire bietet.

Doch er beherrscht nicht nur seine Gitarre, sondern auch die Unterhaltung. So imitiert er einen Song im Stil von Herbert Grönemeyer und zaubert damit ein Lächeln auf die Gesichter der Zuhörer.

Im Anschluss spielen die Alternative-/Skarocker von Ten Inch P. aus Albstadt. Sie präsentieren neue Songs und reißen die Menge mit. Als sich die Tanzfläche füllt, merkt man, was das Konzept des Konzerts bezweckt: Jeder ist friedlich, aufgeschlossen und freundlich. Das Publikum ist wie eine große Familie, die jedem Asyl bietet, der an diesem Abend ins Jugendhaus pilgert.

Das gemeinsame Erleben der Musik wird fühlbar, und negative Emotionen wie Hass, Wut oder Gewalt sind fern. Überall an den Wänden hängen die Plakate und Banner der Alboffensive. Hinter den Künstlern auf der Bühne fängt ein großes Plakat den Blick ein. "Rassismus hat viele Gesichter" steht darauf und stimmt nachdenklich.

Gegen Gewalt und Diskriminierung

Überall kann man sich über Neues und Bewegendes zu Homophobie, Sexismus, Rechtsradikalismus, rechten Bands oder aktuellen, rechten Geschehnissen im Zollernalbkreis informieren. "Love Music, hate Racism" (liebe Musik, hasse Rasissmus) steht auf dem Konzert-Flyer, und diesem Motto machen auch die Punkrocker von Mom’s Day aus Albstadt als dritter Act alle Ehre. Mit spürbarer Freude an der Musik und einer Menge guter Laune beschließen Mom’s Day mit ihrem letzten Song einen gelungenen Abend.

Die Alboffensive, die 2008 gegründet wurde, ist eine Kampagne, die gegen den lokalen Vormarsch Rechtsradikaler anzukämpfen versucht. "Kein brauner Alb(t)raum" lautet ihr Slogan, und in diesem Sinne werden die Konzerte veranstaltet: Wer für Gewalt oder Diskriminierung sorgt, ist fehl am Platz.