Diese Jungen und Mädchen bilden die Kleingruppe im evangelischen Kindergarten in Erzingen. Weil Bedarf besteht, wird es sie ab Juli weiterhin geben. Foto: Hauser

Balingen hat genügend Plätze für Kinder unter und über drei Jahre. Verwaltung reagiert flexibel auf Bedürfnisse.

Balingen - Auf die Wünsche und Bedürfnisse schnell reagieren – das wollen Gemeinderat und Verwaltung, wenn es um die Kindertagesbetreuung geht. Das wurde in der vergangenen Gemeinderatssitzung betont – entsprechende Beschlüsse folgten sofort. So wird es zum einen im evangelischen Kindergarten Erzingen ein weiteres Jahr eine Kleingruppe geben. Diese war im vergangenen Jahr eingerichtet worden, befristet bis Ende Juli. Nun wird sie zumindest noch ein weiteres Jahren bestehen bleiben.

Zum anderen besteht in Frommern der Wunsch nach verlängerten Öffnungszeiten in der Kindertagesstätte Pestalozziweg. Hierfür gab der Gemeinderat ebenso grünes Licht wie für die Einrichtung je einer halben Stelle für die Krippengruppe und die Kindergartengruppe. Auf die Stadt kommen Mehrkosten von rund 35 000 Euro zu, denen Einnahmen von 5000 Euro gegenüberstehen.

Nicht bewährt hat sich nach Auskunft des Leiters des Amts für Familie, Bildung und Vereine, Harry Jenter, die Finanzierung von so genannten Brückenplätzen. Diese konnten in Anspruch genommen werden, wenn eine Tagesmutter oder ein Tagesvater länger ausfiel; das sei aber nicht geschehen. Nun werde über Alternativen nachgedacht, wobei nur Modelle in Frage kämen, "die helfen und auch angenommen werden", wie es sein Stellvertreter Herbert Reuß formuliert. Wenn möglich, soll noch in diesem Jahr dem Gemeinderat ein neues Konzept vorgelegt werden.

Zur allgemeinen Betreuungssituation in Balingen hielt Jenter fest, dass für sämtliche Kinder im Alter von drei Jahre bis zum Schuleintritt "ausreichend" Plätze zur Verfügung stünden. Die zentral eingerichteten Ganztagesplätze würden gut angenommen.

Im Falle des ab August geltenden allgemeingültigen Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr gibt sich Jenter zuversichtlich: "Wir können dem gelassen entgegensehen." So werde zwar davon ausgegangen, dass im Landesdurchschnitt ab August für 34 Prozent der Kinder unter drei Jahren Betreuungsplätze benötigt werden. In Balingen seien es demgegenüber derzeit aber nur 22,5 Prozent, die einen Platz bräuchten. Auch wenn von einer Steigerung auszugehen sei, ist Jenter nicht bange, denn Balingen sei in der Lage, sogar für rund 43 Prozent Plätze anzubieten – in altersgemischten Kindergartengruppen, in Kinderkrippen und in der Kindertagespflege. Für letzteren Bereich geht Jenter von einer weiteren Steigerung aus. 2011 wurden noch 10 832 Betreuungsstunden registriert, 2012 schon 16 885. Für dieses Jahr werde sogar mit mehr als 28 300 Betreuungsstunden gerechnet.