Kokainfund in Bananenkisten: Die Drogen kommen häufig aus Südamerika. Foto: Pollex Foto: Schwarzwälder-Bote

Drogen: Inselstaat Haiti ist politisch instabil und ein beliebter Umschlagplatz

Zwei Verwandte des venezuelanischen Präsidenten wurden letztes Jahr auf dem Inselstaat Haiti festgenommen, da sie in mehrere Drogendelikte verwickelt waren. Außerdem wurde insgesamt eine Tonne Kokain beschlagnahmt. Die illegalen Drogen hatten einen Marktwert von 80 Millionen US-Dollar.

 

Haiti stellt einen zentralen Umschlagplatz für illegale Drogen aus Südamerika dar. Kokain aus Kolumbien wird mittels großer Frachter nach Haiti gebracht, wo es anschließend auf kleine Schiffe verteilt wird.

Die Insel bietet optimale Verhältnisse für Drogenschmuggel und den Handel, denn die staatlichen Strukturen sind schwach und korrupt. Es gibt nur 11 000 Polizisten auf zehn Millionen Einwohnern. Wogegen das Monatsgehalt eines Polizisten bei etwa 300 Dollar liegt.

Daher werden oftmals Großteile der örtlichen Polizei von Drogenringen kontrolliert. Zum Vergleich gibt es in Berlin 8000 Polizisten, jedoch beträgt dort die Einwohnerzahl nur 2,5 Millionen.

In Haiti sind Morde an der Tagesordnung, weswegen sich die Polizei schwer tut, gegen den Drogenhandel vorzugehen. Im vergangenen Jahr wurden etwa 500 Menschen getötet, ein Anstieg um 16 Prozent im Vergleich zum Jahr davor.

Ein Teil des Kokains wird von Haiti Richtung Puerto Rico transportiert. Von da aus wird es weiter in die USA geschmuggelt. Dieser Weg ist besonders leicht, da die USA eine Staatengemeinschaft mit Puerto Rico haben. Auf diese Weise können nach Informationen der US-Regierung jährlich 83 Tonnen Kokain nach Amerika geschmuggelt werden.

In den 1990er-Jahren waren zudem Polizisten aus Haiti in diesen Drogenhandel involviert.

 Die Autoren sind Schüler der Klasse 9b am Progymnasium Tailfingen.