Statistik: Kreis unter Top 3 beim Bevölkerungsschwund. Wenig Geburten, viele Wegzüge.
Zollernalbkreis/Stuttgart - Das Statistische Landesamt hat gestern die Bevölkerungszahlen für das vergangene Jahr vorgelegt. Die Zollernalb ist diesen zufolge einer der drei Kreise, in denen der stärkste Schwund zu verzeichnen ist.
Die Einwohnerzahl des Landes Baden-Württemberg ist nach Angaben der Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Carmina Brenner, um rund 32 300 Menschen gestiegen.
Doch dieser Zuwachs konzentriert sich vor allem auf die großen Städte, allen voran Stuttgart, Freiburg und Karlsruhe. Sie konnten teils aufgrund eines Geburtenüberschusses, teils durch den Zuzug von Neubürgern zulegen.
Mehr Sterbefälle als Geburten
Zu den Verlierern gehört hingegen der Zollernalbkreis: Er hat 2011 rund 700 Einwohner auf nunmehr 187 698 verloren (Stand: 31. Dezember 2011). Größere Bevölkerungsverluste verzeichnen lediglich die Kreise Freudenstadt (minus 1200) und der Neckar-Odenwald-Kreis (minus 800).
Zwei Drittel des Schwundes sind auf das Geburtendefizit in der Region zurückzuführen. In dieser Statistik belegt die Zollernalb den siebtletzten Platz unter den 44 Stadt- und Landkreisen.
1433 Kinder wurden 2011 geboren, 1889 Menschen sind gestorben. Das ergibt ein Minus von 456 Einwohnern zwischen Rangendingen und Nusplingen, zwischen Rosenfeld und Burladingen. Landesweit wuchs die Bevölkerungszahl in 32 der 44 Kreise. Dies war laut der Präsidentin der Statistikbehörde mehrheitlich auf »Wanderungsgewinne« zurückzuführen, also auf die positive Differenz zwischen Zu- und Fortziehenden.
Doch auch auf diesem Feld schnitt der Zollernalbkreis schlecht ab: 6064 Menschen zogen in den Kreis, 6296 gaben ihren Wohnsitz auf. Das ergibt ein Minus von 232 Einwohnern.
Und die Zukunftsaussichten bleiben düster: Laut einer Studie des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung wird die Bevölkerung im Kreis bis 2020 um 3,1 Prozent zurückgehen.
Zugleich werde auch die Zahl der Haushalte um 0,7 Prozent sinken. Auch dabei zählt die Zollernalb zu den Negativ-Top-3.