Tagesmütter mit Tagespflegekindern: Künftig gibt es vom Landkreis einheitliche Zuschüsse je Stunde und Kind. Foto: Archiv

Entlohnung für Tagesmütter und -väter aufgestockt: Künftig gibt es 5,50 Euro je Stunde und Kind.

Zollernalbkreis - Der Jugendförderverein Zollernalbkreis bekommt mehr Geld, die Tagesmütter und -väter auch. Das hat der Jugendhilfeausschuss des Kreistags einstimmig beschlossen.

Insgesamt ging es im Fall der Kindertagespflege um Gleichbehandlung: Vorgesehen war, Tagesmüttern und -vätern für die Betreuung von unter Dreijährigen 5,50 Euro je Kind und Stunde zu bezahlen, für die Betreuung von über Dreijährigen hingegen nur 4,50 Euro. Hinzukommen sollten – wie bisher – Beiträge zur Unfallversicherung, zur Altersvorsorge und zur Krankenversicherung.

Durch die unterschiedlichen Beiträge sollte der Ausbau der Betreuungsangebote insbesondere für den Bereich der unter Dreijährigen forciert werden. Auf Antrag der Tagesmütter und -väter, die zahlreiche Unterschriften gesammelt hatten, und im Sinne der Gleichbehandlung sollen ab dem kommenden Jahr aber alle Tagesmütter und -väter einen einheitlichen Stundensatz von 5,50 Euro bekommen. Das bedeutet für das zweite Halbjahr 2012 Mehrausgaben von rund 85.000 Euro.

Insgesamt sind die Kosten im Tagespflegebereich in den vergangenen vier Jahren explodiert: Im Jahr 2008 hatte die Betreuung durch Tagesmütter und -väter den Landkreis 133.000 Euro gekostet, im Jahr 2011 waren es bereits 530.000 Euro. Für das laufende Jahr sind Kosten von 520.000 Euro im Haushalt veranschlagt.

Zurzeit werden im Zollernalbkreis 252 Kinder von Tagesmüttern und -vätern betreut, davon 94 unter Dreijährige, 68 zwischen drei und sechs Jahren und 90 weitere, die älter als sechs Jahre sind. Laut Kostenbeitragstabelle ist die Tagesbetreuung bei einem Einkommen unter 1700 Euro je Haushaltsgemeinschaft für die Eltern kostenlos; bei einem Einkommen von mehr als 3500 Euro und einer Betreuungszeit von neun Stunden und mehr kann die Tagesbetreuung für über Dreijährige bis zu 1183 Euro im Monat kosten.

Der Antrag des Jugendfördervereins auf Erhöhung des Zuschusses wurde vom Jugendhilfeausschuss ebenfalls positiv beschieden: Der bisherige Jahreszuschuss von 125.000 Euro wird um weitere 25.000 auf jetzt 150.000 Euro aufgestockt. Als Grund hatte der Jugendförderverein die zunehmende Arbeitsbelastung der eingesetzten Fachkräfte genannt. Unter anderem wird die Qualifizierung der Tagespflegepersonen genannt, die jetzt insgesamt 160 Unterrichtsstunden absolvieren müssen, um eine Pflegeerlaubnis zu erhalten.