Gemeinsam vor dem Riesenmikro bei "The Voice of Germany" in Berlin: Lisa Strothmann (Zweite von links) mit ihrem Freund Simon Steigmayer sowie Mama Alexandra Strothmann, Freundin Anke Steinbock, Schwester Sandra Ehinger, Papa Helmut Strothmann und Kumpel Kai Mirschl. Foto: Privat

"Richtig gut, vor Stars zu singen": 20-jährige Sängerin aus Balingen hofft auf Karriereschub.

Balingen - Die 20-jährige Lisa Strothmann aus Balingen arbeitet weiter fleißig an ihrer Karriere als Sängerin. Doch jetzt gilt es erst einmal, mindestens einen der Juroren von "The Voice of Germany" zu überzeugen.

Der Weg vom leidenschaftlichen Musiker zum hauptberuflichen Popstar ist steinig und weit – das weiß auch Lisa Strothmann. Mit ihrer Band Leeza tourt sie durch die Region, sie hat sich schon der gnadenlosen Kritik von Dieter Bohlen bei der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" gestellt und mit ihrer Stimme bei den Weltmeisterschaften der Darstellenden Künste in Hollywood Gold gewonnen.

Jetzt erwartet die 20-Jährige ein neuer Höhepunkt: Sie durfte als eine von rund 150 Teilnehmern zu den "Blind Auditons" – der ersten von vier Auswahlrunden der Show "The Voice of Germany" von Sat.1 und ProSieben. Dort sitzen als potentielle "Coaches" Andreas Bourani, Yvonne Catterfeld, Samu Haber, Smudo und Michi Beck mit dem Rücken zur Bühne – so können sie sich nur auf die Stimmen der Kandidaten konzentrieren. Entscheidet sich mindestens eines der Jury-Mitglieder, sich dem Kandidaten zuzuwenden, ist dieser eine Runde weiter.

Die Show, in der Strothmann an der Reihe war, wurde bereits aufgezeichnet – ausgestrahlt wird sie in einer Woche am Donnerstag, 10. November. "Ich war extrem nervös und dazu noch erkältet", erzählt Strothmann, die noch nicht verraten darf, ob sie in der nächsten Runde steht. "Aber es war richtig geil, vor solchen Stars zu singen. Auch das Publikum hat super mitgemacht."

Nach erfolgreicher Online-Bewerbung musste Strothmann bereits im Februar zunächst ein Casting in Stuttgart überstehen. Danach wurde es gleich ein wenig verrückt: Im Anschluss an einen Auftritt mit ihrer Band in Lahr wurde sie mit einem Schnellticket in den Europa-Park Rust "gelockt", wo plötzlich "The Voice"-Moderator Thore Schölermann samt Kamerateam auftauchte und sie persönlich zur Vorrunde in Berlin einlud.

Nach den erfolgreich überstandenen Vorrunden ging es nun also zu den "Blind Auditions". Auf die Frage nach ihrem Wunsch-Coach zögert sie keine Sekunde: "Wie jede Frau hätte ich am liebsten natürlich Samu. Er passt aber auch musikalisch am besten zu mir." Ansonsten würde sie sich auch über "die Fantas" als Coaches freuen – gemeint sind Smudo und Michi Beck von der Hip-Hop-Band Die Fantastischen Vier. "Das sind einfach coole Socken und dazu noch Schwaben", sagt Strothmann.

Wie auch immer das Casting für sie ausgeht – sie sieht sich in jedem Fall um eine Erfahrung reicher und außerdem möchte sie in der Show auch gezielt Eigenwerbung betreiben: "Ich will für meine Band und für mich selbst einen höheren Bekanntheitsgrad erlangen." Das sieht sie als wichtige Voraussetzung, um ihren Traum zu erfüllen, um "irgendwann einmal von der Musik leben zu können."

Aber darauf will sie sich nicht verlassen. Daher arbeitet sie bereits im zweiten Lehrjahr als Medizinische Fachangestellte im Krankenhaus. Dabei betont sie, wie dankbar sie für die Toleranz ihrer Ausbilderin sei, die ihr bei all den Castings und Auftritten keine Steine in den Weg lege und sich immer für sie einsetze.

Dass die Musik aber nicht immer oberste Priorität haben kann, merkte sie noch in ihrer Schulzeit: Da wollte sie sich eine Zeit lang nur auf Musik konzentrieren, bis sie ihr Abitur abbrach und feststellte: "So schnell wie es mit der Musik nach oben geht, kann es auch wieder runter gehen. Deswegen brauche ich ein zweites Standbein."

Mit dem Job im Krankenhaus ist Strohmann ebenfalls glücklich. Es bleibe zwar ihr Plan, langfristig noch härter dafür zu arbeiten, um mit ihrer Band den Durchbruch zu schaffen, aber darauf versteifen will sie sich nicht – stattdessen will sie nun erst einmal ihre Ausbildung "gut zu Ende bringen". Danach steht ihr die Welt noch ein Stück weiter offen.