Ältere Bewohner in ihrer vertrauten Umgebung betreuen: Das soll auch in Balinger Ortsteilen möglich sein, weshalb Ortschaftsräte und Ortsvorsteher die Bemühungen forcieren. Foto: © Africa Studio – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: In Balinger Stadtteilen sind Bestrebungen nach seniorengerechtem Wohnen im Gange

Nach Weilstetten und Endingen steht nun auch Ostdorf in den Startlöchern, im Ortsteil seniorengerechtes Wohnen zu ermöglichen. Und in Engstlatt sind Bemühungen im Gange, wegen der geplanten Schließung des Pflegeheims Gerhard-Rehm-Haus zukunftsfähige Alternativen zu finden.

Balingen. Der Wunsch, in Ostdorf ebenfalls eine Pflegeeinrichtung zu etablieren, sei im Ortschaftsrat unter anderem deshalb aufgekommen, weil im benachbarten Engstlatt das Pflegeheim geschlossen werden soll, berichtet Ortsvorsteher Helmut Haug. Ziel sei es, den Ostdorfer Senioren die Möglichkeit zu bieten, in gewohnter Umgebung den Lebensabend zu verbringen. "Erste Kontakte zur Verwaltungsspitze sind bereits geknüpft", führt Haug weiter aus.

Der Ostdorfer Ortsvorsteher kann sich auch schon vorstellen, wo ein Pflegeheim gebaut werden könnte: auf dem Festplatz. Dieser verdiene eigentlich nicht mehr diese Bezeichnung, weil die Zahl der Veranstaltungen dort immer mehr abnehme. Zudem gebe es ja noch die Festwiese. Für potenzielle Investoren seien sicher auch die großen Grundstücke interessant, auf denen ältere Gebäude stehen. Diese seien in Ostdorf mehrfach zu finden.

Auch der Ortschaftsrat Endingen, der sich seit dem vergangenen Jahr intensiver mit dem Thema "Seniorengerechtes Wohnen" befasst, hat bereits ein mögliches Grundstück ins Auge gefasst: eine Fläche in der "Au" in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kindergarten, das sich im städtischen Besitz befindet.

Gespräche mit der Verwaltung seien auch schon geführt worden, hält Ortsvorsteher Thomas Meitza fest, wobei aber noch nicht klar sei, wie eine Umsetzung der Wünsche aussehen könnte. Auf jeden Fall soll es in absehbarer Zeit seniorengerechtes Wohnen in Endingen geben, betont Thomas Meitza.

In Weilstetten sind die Pläne für eine Senioreneinrichtung schon um einiges konkreter Mit der Fläche zwischen Lochenbad und Römerstraße steht ein städtisches Grundstück zur Verfügung, mit dem Engstinger Servicehaus Sonnenhalde ist auch ein möglicher Betreiber gefunden.

Baugesuch ist in Arbeit

Wie Ortsvorsteher Wolfgang Schneider mitteilt, seien die Planungen für ein Baugesuch im Gange. Sollten diese den Wünschen der Stadt und des Ortsteils entsprechen, stünde einer Genehmigung des Baugesuchs und der Verkauf des Grundstücks nichts mehr im Wege. Vorrangig gehe es um den Bau einer Senioreneinrichtung, wobei auch über Betreutes Wohnen in unmittelbaren Nachbarschaft nachgedacht werde, so Schneider. Sein Wunsch ist es, dass noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen wird.

Die Leitung der Einrichtung soll Nadia Hoss übernehmen, die derzeit noch das Engstlatter Pflegeheim Gerhard-Rehm-Haus betreibt. Dieses kann aufgrund der geänderten Heimbauverordnung in dieser Form nicht mehr betrieben werden, weshalb Hoss zunächst einen Neubau in Engstlatt geplant hatte. Doch das Vorhaben scheiterte, weshalb Hoß mit Bewohnern und Angestellten des Pflegeheims nach Weilstetten umziehen will (wir berichteten).

Mit dem Aus der Senioreneinrichtung will sich Engstlatts Ortsvorsteher Klaus Jetter jedoch nicht abfinden. Ihm liegt es am Herzen, dass es im Ortsteil auch in Zukunft seniorengerechtes Wohnen möglich ist: "Es gibt bereits potenzielle Interessenten. Gespräche haben schon stattgefunden", erklärt sagt Jetter. Er habe den Ortschaftsrat bereits darüber informiert, in welche Richtung es gehen könnte. "Der Bedarf ist da. Deshalb wollen wir wieder ein Pflegeheim", gibt Jetter die Richtung vor.