Welche Perspektive haben die Gastronomen? Die IHK plädiert für vorsichtige Öffnungsschritte.Foto: Gollnow Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: IHK fordert, dass auch größere Betriebe wieder öffnen dürfen

Zollernalbkreis. Die Industrie- und Handelskammer Reutlingen (IHK) spricht sich dafür aus, dass auch Einzelhändler mit mehr als 800 Quadratmeter Fläche ihren Betrieb wieder öffnen dürfen, wenn sie ihre Verkaufsfläche verkleinern. "Es ist nicht zu vermitteln, warum nur Läden bis zu dieser Größe öffnen dürfen. Größere Geschäfte können ihre Flächen abtrennen und mit entsprechenden Maßnahmen für Schutz sorgen", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Epp.

Für alle Betriebe gelte es, den Schutz von Mitarbeitern und Kunden über Abstände, Gesichtsmasken und Zugangsbeschränkungen sicherzustellen. "Der Weg der Öffnung muss natürlich behutsam gegangen werden, um zu verhindern, dass die Infektionszahlen schnell wieder ansteigen. Das steht außer Frage", so Epp.

Aus Sicht der IHK war es richtig, die langsame Öffnung jetzt auf den Weg zu bringen. Die heimischen Firmen benötigten dringend eine Perspektive für ihr weiteres wirtschaftliches Fortbestehen: "Die Lage ist in vielen Unternehmen sehr angespannt. Die hohe Nachfrage nach dem Soforthilfeprogramm zeigt, dass es so bald wie möglich weitergehen muss", so Epp.

Sorgen bereitet der IHK die Situation in Branchen wie Gastronomie, Hotellerie, Tourismus oder Veranstaltungswesen. Epp: "Für diese Unternehmen gib es noch keine Öffnungsaussichten. Einen weiteren Monat oder noch längere Zeit ohne Geschäft ist kaum schaffbar." Die IHK plädiert auch hier für vorsichtige Schritte, etwa über entsprechende Abstände oder die Möglichkeit, Teile der Außengastronomie wieder in Gang zu setzen. Es werde nötig sein, für diese Betriebe ein Wiederaufbau-Programm aufzulegen. Die IHK wird, über die Corona-Hotline hinaus, die digitale Beratung für den Handel weiter ausbauen.