Kühler Schluck aus Ostdorfer Quell

Bei schönem Wetter ist die Haltebucht am Brunnentrog selten leer: Viele Autofahrer, sogar aus anderen Landkreisen, parken dort, um Flaschen oder Kanister mit kühlem Ostdorfer Quellwasser zu füllen oder gleich ein paar Schlucke zu trinken.

Bis 2002 wurde die Bölattmühle im Eyachtal aus dem Hochbehälter mit Wasser versorgt, der jetzt den Brunnen speist. Dann bildeten sich infolge einer geologischen Setzung Risse in dem Behälter und für die Mühle wurde eine neue Leitung gebaut.

Seither fließt das Quellwasser direkt bergab gen Eyach – doch nicht gänzlich ungenutzt: Ein Brunnentrog aus einem halbierten Eichenstamm wurde aufgestellt. Doch der war schließlich undicht und musste ersetzt werden.

Wie schon beim Lammbrunnen übernahm das der Ostdorfer Schlosser Joachim Schiemann: Im Auftrag des Ortschaftsrat fertigte er einen Trog aus drei Millimeter dickem, feuerverzinktem Stahl: Das rostgeschützte Bauwerk habe eine Lebenserwartung von "locker 100 Jahren", rechnet Schiemann.

Der städtische Bauhof sandstrahlte den Brunnenstock, aus dem das Quellwasser selbst nach den trockenen Sommermonaten dieses Jahres stetig sprudelt. Im September wurde dann der neue Trog aufgestellt – und ist seitdem wieder ein beliebter Haltepunkt für Durstige: "Wenn wir für jeden Liter 50 Cent bekämen, wären wir Balingens reichster Stadtteil", glaubt Ortsvorsteher Helmut Haug.

Er freut sich, dass die Erneuerung so schnell geklappt hat, prägten Brunnen doch das Ostdorfer Ortsbild: "Und jeder hat einen Namen."

Rund 3500 Euro hat die Instandsetzung gekostet. Finanziert wird diese Ausgabe aus Verfügungsmitteln des Ortschaftsrats.

Als zum Trinken geeignet ist das Brunnenwasser übrigens nicht ausgewiesen: Seitdem der Hochbehälter nicht mehr der Versorgung dient, wird die Quelle nicht mehr regelmäßig untersucht. Doch die starke Nutzung des Brunnens zeigt, dass mit dem Wasser alles in Ordnung ist.