Die Neukonzeption für den Stadtverkehr ist noch nicht in trockenen Tüchern. Kritik kommt aus Frommern. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Ortschaftsrat Frommern fordert Änderungen bei der Neukonzeption des Stadtverkehrs

Ihrem Ärger über die Neukonzeption des Stadtverkehrs machten die Mitglieder des Frommerner Ortschaftsrats Luft. Sie wollen Verbesserungen für den Ortsteil erreichen und haben sich auf Änderungsvorschläge geeinigt.

Balingen-Frommern. In der Sitzung des Ortschaftsrats am Donnerstag bedauerte Ortsvorsteher Stephan Reuß, dass der Altort immer noch nicht an Buhren angebunden und die Erreichbarkeit des Bahnhofs für viele Frommerner nicht zufriedenstellend sei. Angela Godawa ergänzte, dass es für Stockenhausen und Dürrwangen auch noch keine Lösung gebe.

Für Reuß steht fest, dass die geplanten Streckenführungen der Linien 14 und 16, die Frommern und Weilstetten mit der Kernstadt verbinden, keine Verbesserungen brächten. Er schlug daher vor, die im Vorfeld diskutierte Einführung der Linien 14a und 14b zu fordern. Dadurch könnten in Frommern und Weilstetten mehr Haltestellen aufgenommen werden.

Zu dieser Variante hatte die Stadtverwaltung dem Ortschaftsrat Kostenberechnungen vorgelegt. Demnach seien Mehrkosten von rund 160 000 Euro zu erwarten, einschließlich der Mehrwertsteuer. Das sei ein großer Betrag, sagte Reuß, doch dürften darüber nicht die Interessen der Frommerner vergessen werden. Er kritisierte, dass die Verwaltung keine Angaben über die möglichen Haltestellen der Linien 14a/b gWemacht habe.

Ergebnis nicht schlüssig

Ulrich Teufel monierte, dass die geänderte Vorlage erst kurz vor der Sitzung eingegangen sei. Angela Godawa hatte gar den Eindruck, dass die Frommerner Räte nicht mehr so viel Zeit haben sollten, über Veränderungen nachzudenken.

Roland Rieger hielt fest, dass sich die Bürger und die Ortsteile nur bedingt hätten dabei einbringen können, wie der ÖPNV attraktiver gemacht werden kann. Es seien keine "Anforderungsprofile" erstellt worden, dem Entscheidungsprozess fehle die Transparenz. Bernhard Schädle-Horn hatte nicht den Eindruck, dass das Gremium an der Lösung von Kritikpunkten beteiligt gewesen sei. Für Gerhard Lay ist die Neukonzeption "kein schlüssiges Ergebnis".

Die Räte stimmten schließlich zu, dass der Auftrag der Balinger Firma Maas erteilt wird. Sie lehnten aber einstimmig die von der Verwaltung vorgelegte Neukonzeption ab, die die Linien 14, 16, 18 und 24 vorsieht. Stattdessen waren sie einstimmig für eine Stadtverkehr mit den Linien 18 und 24 sowie einer Linie 14a/b mit einer Anbindung von Dürrwangen und Stockenhausen. Sie lehnten die Linie 16 in der vorgelegten Form ab und fordern, dass die Verwaltung nach einem Jahr eine Evaluation über die Neukonzeption dem Gemeinderat vorlegt.

Dieser wird in seiner Sitzung am Dienstag eine endgültige Entscheidung treffen – wobei es für Ulrich Teufel denkbar ist, dass ein Beschluss auch um einen Monat verschoben werden kann. "Weilstetten ist begeistert, Balingen zufrieden, und Frommern?", fragte Günther Meinhold. Mit Blick auf die Sitzung brachte er einen Ergänzungsantrag pro Linien 14a/b ins Spiel, um noch die Frommerner Ziele erreichen zu können.