Bewerbung wird nächste Woche abgeschickt. Eigene Kafferöstungen als duftende Krönung.
Balingen (mai). Fast alles paletti: Der Stadt Balingen fehlt nur noch die offizielle Bestätigung, dann hat sie den Titel Fair-Trade-Stadt in der Tasche. In der nächsten Woche soll die Bewerbung an den Verein TransFair, der sich für die Verbreitung des Fairen Handels in aller Welt einsetzt, abgeschickt werden. Das hat der Steuerungskreis der Initiative gestern beschlossen.
Balingen hat, seitdem Cornelia Horn, Margit Reinhardt und Jürgen Rothenberger vom Weltladen den Impuls gegeben haben, gewaltige Schritte nach vorne gemacht. Der Gemeinderat steht hinter der Sache, Schulen, Kirchen und Vereine machen mit, und auch 21 Einzelhändler und Firmen aus Balingen sind bis gestern schon auf den Zug aufgesprungen indem sie erklärten, mindestens zwei Produkte aus Fairem Handel in ihrem Sortiment zu behalten beziehungsweise Materialien aus fairem Handel für die Produktion zu verwenden – sei es Spielzeug, Blumen, Textilien oder, ganz klassisch, Lebensmittel. Auch die Mindestanzahl der Gastronomieunternehmen, die sich beteiligen, ist erreicht: Drei machen bisher mit. Grundsätzlich gilt: Wer noch mitmachen möchte, ist gern gesehen. Auch Schulmensen und Betriebskantinen können sich beteiligen. In Planung ist ein eigener Fair.Trade-Einkaufsführer, in dem alle beteiligten Geschäfte, Betriebe und Institutionen aufgeführt sind.
Duftende Krönung des Bestrebens, das zunächst für zwei Jahre gültige Zertifikat "Fair-Trade-Stadt" zu erhalten, sind zwei eigene Kaffeeröstungen, die von März an im Café Lebenswerk gegenüber des Rathauses in die Tassen fließen. "Balinger Stadtkaffee" heißen die Espresso- und die Kaffee-Mischungen, die aus, na klar, fair gehandelten Bohnen zusammengestellt sind. Balingen wäre im Zollernalbkreis die erste Stadt, die den Titel "Fair-Trade-Stadt" tragen würde. Deutschlandweit gibt es rund 30 Gemeinden und Kreise, die den Titel tragen, weltweit sind es rund 900.