Norbert Lins (CDU) kandidiert am 25. Mai bei den Wahlen zum Europa-Parlament
Von Wolf-Ulrich Schnurr
Zollernalbkreis. Norbert Lins möchte künftig den Wahlkreis Württemberg-Hohenzollern als Abgeordneter im Europaparlament vertreten. Da er auf Platz vier der CDU-Landesliste steht, sieht er seine Chancen optimistisch, nach der Wahl am 25. Mai Elisabeth Jeggle zu beerben. Die Zahl von bisher sechs Vertretern zu halten, welche die baden-württembergische CDU als Teil der Fraktion der Europäischen Volksparteien (EVP) stellt, sei angesichts der momentanen Umfragewerte ein realistisches Ziel, erklärt der 36-Jährige, der mit Ehefrau und Tochter in Pfullendorf (Kreis Sigmaringen) wohnt.
Zwei Themen werden in den kommenden fünf Jahren auf europäischer Ebene von höchster Bedeutung sein, ist Lins überzeugt. Zum einen würden weitere Schritte zur Überwindung der Staatsschuldenkrise erforderlich. Die bisherige Strategie von Angela Merkel und Wolfgang Schäuble sei richtig gewesen.
Zum anderen werde es um einen weiteren Ausbau der gemeinsamen Außen- und Sicherheit der EU gehen: "Wir müssen in der Welt mit einer Stimme sprechen."
Bei der Europawahl hätten es die Wähler in der Hand, die bürgerlichen Kräfte zu stärken. Diese Chance sollten sie nutzen, sagt Lins: Es gebe zunehmend Kräfte, die mit der EU trotz deren Errungenschaften – beispielsweise freies Reisen und wirtschaftlicher Wohlstand – unzufrieden seien. Diese strebten den Einzug ins Parlament an, obwohl sie dort nicht konstruktiv mitarbeiten wollten.
Das EU-Parlament tagt in 37 von 52 Wochen im Jahr. Seine zweijährige Tochter und seine Frau würde Norbert Lins dann nur an den Wochenenden sehen. Trotzdem ist er sich der Unterstützung seiner Partnerin sicher. Zumindest decken sich die sitzungsfreien Wochen mit den Ferien.
Für die Bürger der Zollernalb will Lins Ansprechpartner sein: Er kenne die Region und hätte im Fall seiner Wahl als Mitglied der EVP politische "Verbündete", um deren Interessen auf europäischer Ebene zu vertreten. Und er will für die Wähler erreichbar bleiben, vor allem über die elektronischen Kontaktwege, aber auch telefonisch, in den Büros in Brüssel und Straßburg. Außerdem könne er sich vorstellen, in den acht Landkreisen, die "sein" Wahlkreis umfasst, Sprechstunden anzubieten – beispielsweise in der Kreisgeschäftsstelle der CDU in Balingen.