Weg damit: Weniger Altpapier als in den Jahren davor wurde im vergangenen Jahr in die Blauen Tonnen im Zollernalbkreis geworfen. Foto: Ungureanu

Zollernälbler werfen weniger Restmüll weg. Keine einzige Schrottsammlung von Vereinen.

Zollernalbkreis - Der Zollernalbkreis spielt in einer Liga ganz vorne mit – in der Abfallbilanz. In der Reihe der vergleichbaren Kreise lag er 2011 mit 95 Kilogramm Rest- und Sperrmüll je Kopf und Jahr auf Rang zwei.

Die Abfallbilanz ist Thema im Kreistagsausschuss für Technik und Umwelt am Montag, 6. Mai, ab 17 Uhr im Balinger Landratsamt. Dazu legt das Amt für Abfallwirtschaft eine Sitzungsvorlage vor, in der die Entwicklung der Abfallmengen im Zollernalbkreis umfassend dargestellt wird.

Im vergangenen Jahr hat sich das Aufkommen an Haus- und Sperrmüll leicht erhöht; wesentlich dazu beigetragen hat die Zunahme des Sperrmülls um fast 53 Prozent. Dagegen haben die 187 480 Zollernälbler im vergangenen Jahr 3,88 Prozent weniger Abfälle in die Restmülltonne geworfen.

Nach Angaben des Abfallwirtschaftsamts hat das Aufkommen an Sperrmüll wieder das Niveau erreicht, das es vor Einführung der Sperrmüllsammlung auf Abruf hatte.

Etwas mehr als 65 Prozent der gesamten Müllmenge seien Wertstoffe; damit erfülle der Zollernalbkreis jetzt schon die Vorgaben des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes, das bei Müll eine Verwertungsquote von mindestens 65 Prozent festschreibe, heißt es in den Sitzungsunterlagen.

Lediglich 702 Kilogramm Metallschrott wurden im vergangenen Jahr über den Landkreis verwertet; 2005 waren es noch mehr als 1,8 Tonnen gewesen. Das Amt für Abfallwirtschaft verweist auf die hohen Preise, die für Metallschrott erzielt werden und auf die Tatsache, dass der größte Teil über gewerbliche Ankäufer vermarktet werde. So sei in den vergangenen zwei Jahren keine einzige Schrottsammlung von Vereinen über den Landkreis abgewickelt worden.

In Zukunft verspricht sich das Amt für Abfallwirtschaft allerdings Mehreinnahmen, weil die Vereine die sogenannte Weißware nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz nur noch im Auftrag des Landkreises sammeln dürfen. Leicht rückläufig ist auch die Altpapier-Menge, die in den "Blauen Tonnen" entsorgt wird.

Gerade für die Letzteren muss der Landkreis noch einmal überplanmäßig investieren: Bis 31. Dezember hatte das bisherige Abfuhrunternehmen die Behälter gestellt, nach der Vergabe an ein neues Unternehmen musste der Landkreis die Blauen Tonnen erwerben und stellte zwischen Januar und März dieses Jahres an einigen davon erhebliche Beschädigungen fest. Rund 260 mussten ersetzt werden. Insgesamt wurden rund 700 neue Tonnen beschafft und für das restliche Jahr auf Lager genommen. Die überplanmäßigen Ausgaben von rund 54 000 Euro sollen zum Großteil aus Haushaltsresten abgedeckt werden.