Balinger Kläranlage aus der Vogelperspektive: Hier wollen die Kommunen des Zweckverbands ihren Klärschlamm künftig gemeinsam verwerten. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Zweckverband weiht die neue Anlage ein

Balingen. Der Klärschlamm soll in Zukunft besser verwertet werden – und zwar interkommunal. Der Zweckverband Abwasserreinigung Balingen weiht am Samstag, 24. September, von 10 bis 16 Uhr im Rahmen eines Tags der offenen Tür die neu gebaute Klärschlammverwertungsanlage offiziell ein. In Zukunft soll dort der Klärschlamm der Kläranlagen Balingen, Hechingen, Bisingen, Geislingen, Rosenfeld sowie Oberes Schlichemtal in interkommunaler Zusammenarbeit gemeinsam verwertet werden.

Für das gemeinsame Projekt wurde die Kapazität der Schlammtrocknung und der Klärschlammvergasung der Balinger Kläranlage erweitert. Mit einem Investitionsaufwand von 3,3 Millionen Euro wurde eine neue Trocknungsanlage errichtet und die bestehende Klärschlamm-Vergasungsanlage, die seit 2002 als Pilotanlage in Betrieb war, erweitert. Das Projekt wurde vom Land Baden-Württemberg mit 716 000 Euro gefördert.

Insgesamt werden in der Balinger Kläranlage jährlich 6700 Tonnen Pressschlamm getrocknet. Nach der Trocknung bleiben 2200 Tonnen Trockenschlamm übrig, der in der Vergasungsanlage verwertet wird. Die dabei entstehende Energie wird in den Trocknungsprozess eingebracht, sodass der Großteil der benötigten Wärme aus der Vergasung des Klärschlamms gewonnen werden kann.

Das Endprodukt ist einemineralisierte Schlacke

Die noch fehlende Energie möchte der Zweckverband mittelfristig durch Erhöhung der Faulgasproduktion gewinnen, sodass auf Fremdenergie gänzlich verzichtet werden kann. Ziel ist es dabei, die im Klärschlamm vorhandenen Potenziale vollständig auszunutzen.

Ein weiterer innovativer Aspekt liegt nach Mitteilung des Zweckverbands in der Rückgewinnung des im Klärschlamm enthaltenen Phosphors. Das Endprodukt, eine mineralisierte Schlacke, soll in einer Monodeponie abgelagert werden und später für einen Abbau zur Verfügung stehen.