Ein Notfallpatient ist eingetroffen. Die Anfahrt der Rettungswägen erfolgt über den Klausenweg, die Ausfahrt über die Tübinger Straße. Foto: Ungureanu

Hochrechnung geht von der gleichen Belegung aus wie im Vorjahr. Generelles Parkverbot?

Balingen - Die Beschwerden der Anlieger, was das zusätzliche Verkehrsaufkommen im Klausenweg angehen, sind Klinik-Geschäftsführer Josef Weiss bekannt. Keine Frage: Nach dem Umzug der Inneren Abteilung aus Hechingen nach Balingen ist die Zahl der Kranken- und Rettungswägen, die das Balinger Krankenhaus ansteuern, deutlich gestiegen und die müssen nun mal über den Klausenweg fahren.

5000 zusätzliche Patienten sind es im Jahr, 2900 in der Chirurgie, immerhin 12 000 in der Ambulanz, vorausgesetzt, die Hochrechnungen für das neue Balinger Krankenhaus treffen zu.

Josef Weiss verweist jedoch darauf, dass es keine zusätzlichen Patienten fürs Klinikum sind: "Wir gehen von der gleichen Belegung wie im Vorjahr aus", sagt Weiss. "Nur für Balingen bedeutet es ein paar hundert Patienten mehr."

Dank der neu eingerichteten Wirbelsäulenchirurgie, wo Bandscheibenvorfälle behandelt werden, würden allerdings auch einige Patienten aus den umliegenden Kreisen nach Balingen überwiesen, räumt Weiss ein. Zudem sei die Attraktivität des neuen Hauses gewiss größer – nicht allein durch die Ausstattung mit CT und MRT, sondern allein schon dadurch, dass es ausschließlich Zweibettzimmer gebe, in denen die separaten Sanitärzellen mit Dusche Standard seien.

Dass hier mehrere Abteilungen unter einem Dach seien, mache eine interdisziplinäre Behandlung möglich: "Der Patiententourismus nimmt ab." Nach dem Umzug hätten sich auch die Abläufe wieder eingespielt. Positiv wertet Weiss, dass aus den beiden kleinen Pflegegruppen in Hechingen und Balingen jetzt eine große gebildet worden sei. "Die Teams wurden aus beiden Gruppen gemischt, die Mitarbeiter konnten sich die Pflegegruppe aussuchen."

Noch einen weiteren Vorteil sieht der Klinik-Geschäftsführer durch den Umzug: Den Verlust, den das Zollernalb-Klinikum im vergangenen Jahr geschrieben habe, könne man zwar nicht wettmachen, aber er werde sich in diesem Jahr deutlich vermindern. "Und wir gehen davon aus, dass wir im nächsten Jahr finanziell noch besser dastehen werden."

Und was den Klausenweg angeht: Klinik-Verwaltung und Stadt streben ein strengeres Parkverbot an. Denn wenn am Straßenrand trotz Verbots wild geparkt wird, müssen die Rettungswägen Slalom fahren – oder sie kommen gar nicht durch.