Patienten haben am Zollernalb-Klinikum künftig die Wahl – zwischen den normalen Zimmern und dem sogenannten Komfortbereich. Dafür muss man allerdings privat selbst etwas dazubezahlen. Foto: Archiv

Zwei aufwendiger eingerichtete Stationen sind im Krankenhaus Balingen vorgesehen. Privatpatienten im Visier.

Balingen - Dimmbare Beleuchtung, Dusche mit Glastrennwand statt Vorhang, Bezahlfernsehen kostenlos und DVD-Player – all dies und noch mehr bekommen Patienten, die den Aufschlag für die neue "Komfortstation" des Balinger Krankenhauses bezahlen.

375.000 Euro will der Zollernalbkreis ausgeben, um im zweiten Bauabschnitt des Krankenhauses Balingen eine Komfortstation einzurichten. Dahinter steht laut Klinik-Geschäftsführer Josef Weiss die Überlegung, im Wettbewerb um Patienten das Image des Krankenhauses durch eine bessere Ausstattung zu steigern. Im Visier sind die selbst zahlenden Patienten und diejenigen mit privater Krankenversicherung. Wenn schon die Budgets gedeckelt seien, könnten Krankenhäuser sich durch Wahlleistungen bei der Unterbringung zusätzliche Einnahmen verschaffen. "Wir beobachten, dass umliegende Krankenhäuser aufrüsten", sagt Weiss.

Die Zimmerzuschläge richten sich nach der Empfehlung der Deutschen Krankenhausgesellschaft und des Verbands der privaten Krankenversicherer. Sie teilen sich auf in den Basispreis und Komfortzuschläge, etwa für eine bessere Ausstattung im Sanitärbereich und bei der Möblierung, Größe und Lage des Zimmers sowie Verpflegung und Service.

Weiss hat errechnet, dass durch die Verbesserung der räumlichen Ausstattung und die Anhebung der Serviceleistungen die Erlöse um jährlich 140.000 Euro gesteigert werden könnten. Davon entfallen 84.000 Euro auf die Komfortkriterien.

So ist geplant, die zwei zusätzlichen komfortabel eingerichteten Pflegestationen in der Ebene 0 in der Nähe zu allen Fachabteilungen unterzubringen. Zwar bleibt es bei der üblichen Raumaufteilung der Patientenzimmer, doch werden in den Komfortzimmern hochwertige Materialien verbaut.

So gibt es größere Fliesen und Spiegel, Minibars im Nachttisch, Bademäntel, Akzentbeleuchtung, Stehlampen, Handtuchradiatoren statt normaler Heizkörper, PVC-Dielen in Holzoptik statt Kautschukbodenbelag und je Patient einen Stuhl und einen Sessel in hochwertiger Ausführung. Vorgesehen ist auch ein Metallsafe mit Zahlencode statt eines einfachen Wertfaches im Schrank. Und auch eine Lounge wie in Hotels und Flughäfen gehört zum Komfortpaket.